Kompliment an die Rumpftruppe des Bergischen HC. Dass die Partie beim starken Spitzenreiter der Handball-Bundesliga zu Recht vomn Bezahlsender Sky als „Topspiel des Tages“ ausgewählt worden war, dazu trugen sie ganz maßgeblich teil. Und so war auch das Ergebnis knapp: 23:25 (11:9) veloren die „Löwen“ bei der SG Flensburg-Handewitt. Zur Saisonhalbzeit belegen sie damit Tabellenplatz sieben mit 18:16 Punkten.
Lange hatten die Gäste sogar um den Sieg gekämpft. Lange? Eigentlich bis zum Schluss.. Doch der Deutsche Meister blieb abgezockt und krönte mit dem Erfolg eine perfekte Hinrunde: 34:0 Punkte.
BHC startet hellwach
Der BHC war mit dem Anpfiff hellwach. Vor allem Torwart Christopher Rudeck, der die ersten sieben Würfe der Gastgeber nicht aus dem Kasten holen musste. Ja, Rudeck spielte an alter Wirkungsstätte vor 6.100 Zuschauern (darunter 50 BHC-Fans) geradezu phänomenal. In den ersten 20 Minuten kam er auf über 80 Prozent Fangquote – und die SG lag 3:7 zurück.
Geduldig im Positionsangriff
Der BHC agierte im Positionsangriff geduldig, unterband damit das gegnerische Tempospiel völlig, geriet aber auch oft ins passive Spiel. Wichtige Treffer setzte Bogdan Criciotoiu, der in der ersten Hälfte fünf Mal traf. Auch Linus Arnesson bewies Durchschlagskraft aus dem Rückraum und setzte zudem Milan Kotrc auf der Außenposition sehenswert in Szene.
Der 11:9-Vorsprung zur Pause war bemerkenswert, verschaffte aber nicht vollends Sicherheit. Trotzdem: Die Bergischen blieben auch nach Wiederbeginn in Führung. Leos Petrovsky traf doppelt auf dem Weg zum 14:12. Dann erwischte es die „Löwen“ zum ersten Mal. Flensburg kam in eine euphorisierende Phase, erzielte drei Tore in Folge und ging damit erstmals (!) in Führung.
BHC unbeeindruckt von Flens-Führung
Davon ließen sich die Gäste aber nicht beeindrucken. Arnesson, Tomas Babak, erneut Arnesson und Kristian Nippes erzielten die Treffer zum 18:17. Das 19. Tor lag in der Luft, doch beim Gegenstoß ging der Ball verloren. Und in der Folge wackelten die Gäste. Ein paar Ballverluste, ein paar Paraden von Benjamin Buric im Flensburger Kasten, und die Hausherren lagen 23:19 vorn.
Auch Gunnarsson fehlte
Zwar erholte sich die Hinze-Truppe davon und kam in der Crunchtime beimm 22:24 wieder auf zwei Tore heran. Doch die Flensburger ließen sich den Schneid nicht mehr abkaufen. Beim BHC gelang viel, doch das ganz große Ziel, Flensburg mehr als nur zu ärgern, verpasste die Mannschaft „ohne Fünf“ knapp. Zu allem Überfluss war auch noch Rechtsaußen Arnor Gunnarsson kurzfristig aufgrund eines Infekts ausgefallen.
Die Stimmen zum Spiel
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Das Endergebnis ist ein wenig enttäuschend, weil wir lange Kontrolle über das Spiel hatten.“
BHC-Vorstand Jörg Föste: „Wir ziehen ein durchweg positives Fazit der Hinrunde. Nach Spielen in Flensburg sind wir oft mit einem zweistelligen Ergebnis heimgereist. Das Ergebnis heute spricht für uns und unsere Entwicklung.“
- Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Boomhouwer (1), Kotrc (1), Bettin (2), Weck, Arnesson (5/1), Babak (1), Darj (1), Baena, Petrovsky (5), Nippes (2), Criciotoiu (5), Fraatz