Unvergesslich bleibt der 28:27-Erfolg des Handball-Bundesligisten Bergischen HC über die TSV Hannover-Burgdorf im vergangenen Februar. Nicht nur war der Sieg ein wichtiger Befreiungsschlag, es war zugleich die bislang letzte Begegnung, die die Löwen in einer bis auf den letzten Platz gefüllten Klingenhalle absolviert haben. Ganz so voll wird es am Donnerstagabend (19 Uhr) in der Hannoveraner ZAG-Arena zwar nicht, doch nach drei Geisterspielen in Folge wird der BHC voraussichtlich vor etwa 1.300 Zuschauern spielen. Fans aus dem Bergischen Land sind allerdings nicht zugelassen.
Nach dem Stand von Mittwoch (21. Oktober) darf die TSV in ihrer 10.000 Plätze bietenden Halle Publikum begrüßen. Allerdings stieg auch in der Region Hannover der Inzidenzwert und bewegt sich derzeit in der Nähe der für bundesweite Teamsportveranstaltungen kritischen 35er-Marke. Immerhin ist der BHC ja inzwischen daran gewohnt, auch ohne Zuschauer in Wettkampfstimmung zu kommen, während die Gastgeber ihre vier bisherigen Saisonpartien (je zwei Siege und Niederlagen) mit Fans in der Halle bestritten haben.
Hoffen auf Steigerung in der Offensive
In Hannover hofft BHC-Trainer Sebastian Hinze selbstverständlich insbesondere offensiv auf eine Steigerung gegenüber dem Spiel gegen die HSG Wetzlar. „Wir müssen gegen eine sehr unangenehme Abwehr, die uns immer wieder vor neue Aufgaben stellen wird, bestehen“, sagt er. So agiere die 6:0-Abwehr sehr aggressiv nach der gegnerischen Auftakthandlung. „Die Räume werden für uns dadurch größer – das müssen wir nutzen.“ Gefragt sein wird dabei auch Spielmacher Tomas Babak, der auf schwedische Unterstützung verzichten muss. Linus Arnesson fällt mit einer Muskelverletzung definitiv noch aus. Hinze hofft auf eine Rückkehr des Spielmachers am 31. Oktober gegen Flensburg.
Gegen Top-Torwart der Bundesliga
In der Abwehr wollen die Löwen ihre fünfte starke Leistung im fünften Spiel zeigen. Die Niedersachsen haben den in der vorigen Saison überragenden Morten Olsen, der zurück nach Dänemark gegangen ist, zwar verloren, doch Alfred Jönsson (15 Tore, 13 Vorlagen) hinterlässt als Spielmacher bislang ebenfalls einen starken Eindruck. Johan Hansen, Nachfolger von Timo Kastening auf der Rechtsaußen-Position, führt die interne Torschützenliste mit 24 Treffern an. „Dazu hat Hannover mit Fabian Böhm und Ivan Martinovic zwei sehr gute Rückraumschützen und in Urban Lesjak einen Torhüter in Topform“, weiß Hinze um die Stärken des Gegners. Der Slowene pariert in dieser Saison bisher 40,52 Prozent der Bälle auf sein Tor. Das ist Bundesliga-Spitze.
Bis auf Arnesson und den Langzeitverletzten Alexander Weck steht Hinze voraussichtlich der komplette Kader zur Verfügung. Torhüter Tomas Mrkva hat seine Gehirnerschütterung überstanden und in den vergangenen Tagen wieder voll trainiert.