Handball-Bundesligist Bergischer HC findet einfach nicht in die Spur. Im Achtelfinale des DHB-Pokals beim TBV Lemgo haben es die „Löwen“ mehrfach verpasst, entscheidend davonzuziehen. 14 vergebene Chancen sprechen eine deutliche Sprache. Lemgo ging da erheblich wenigher verschwenderisch mit um und siegte am Ende mit 27:24 (12:12).
Defensive ohne Schwächephase
Gerade in der ersten Halbzeit war es dem BHC immer wieder gelungen, mit zwei oder sogar drei Toren vorzulegen. Die 6:0-Abwehr, die in den vorausgegangenen Partien nicht über 60 Minuten funktioniert hatte, war von Beginn an auf der Höhe und leistete sich über die gesamte Spielzeit keine echte Schwächephase. Auch Tomas Mrkva erwies sich als gute Wahl zwischen den Pfosten. Der Tscheche parierte zwölf Bälle, den Großteil davon aus der Nahdistanz.
Und auch der Wechsel auf den wieder genesenen Linus Arnesson im Angriff gelang. Die Gäste verpassten es jedoch, ihren Vorsprung entscheidend auszubauen. So vergab die Mannschaft immer wieder freie Bälle, die Lemgo nutzte, um sie auf der anderen Seite des Handballfeldes schnell im Tor unterzubringen. Statt 9:6 in Führung zu gehen, verkürzten die Lipperländer auf 7:8. Die Hausherren schafften sogar den 12:12-Gleichstand zur Halbzeit – aus „Löwen“-Sicht ein nach dem Spielverlauf enttäuschendes Ergebnis.
BHC schafft es nicht, entscheidende Nadelstiche zu setzen
Die Partie blieb auch nach Wiederanpfiff umkämpft. Fabian Gutbrod erzielte die zweimalige Führung. Und wieder schaffte es der BHC nicht, die entscheidenden Nadelstiche zu setzen. Zum Beispiel bei einem vergebenen Siebenmeter oder ein paar weiteren liegen gelassenen Großchancen.
Fünf Minuten vor Schluss stand das Duell beim 23:23 auf Messers Schneide. Die besseren Nerven bewiesen in der Drucksituation die Lemgoer. Während die „Löwen“ scheiterten oder den Ball im Angriff verloren, versenkte Lemgo getragen von 2.678 euphorisierten Zuschauern die wichtigen letzten Bälle.
Beim 26:23 für die Gastgeber war die Partie entschieden. Während Lemgo sich überschwänglich über den Einzug ins Viertelfinale freute, herrschte bei den Bergische gewaltiger Frust. Die Mannschaft hatte sich auch im Pokalwettbewerb sehr viel vorgenommen.
„Mega enttäuscht”
(BHC-Chefcoach Sebastian Hinze)
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Insgesamt – auch wenn wir natürlich mega enttäuscht sind – war es gerade defensiv und von der Körpersprache sehr positiv. In der Deckung haben wir einen Schritt nach vorne gebracht, aber wir schaffen es nicht, uns zu belohnen, weil wir in den entscheidenden Situationen auch zu einfache Tore bekommen.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (3), Damm (1), Gutbrod (4), Stutzke (2), Weck, Arnesson (3), Babak, Szücs (2), Darj (1), Baena, Nippes (4), Johansson, Gunnarsson (4/1), Fraatz.
- Spielfilm: 0:1 (5.), 3:4 (10.), 4:7 (15.), 6:8 (20.), 9:11 (25.), 12:12 (30.), 13:14 (35.), 16:16 (40.), 18:18 (45.), 20:19 (50.), 23:23 (55.), 27:24 (60.)