BHC: Nach dem Abpfiff große Emotionen

Es war ein emotionsgeladener Handball-Nachmittag für den Bergischen HC. Nachdem die Mannschaft den TuS N-Lübbecke im letzten Saisonspiel mit 26:22 (11:10) niedergerungen und damit den elften Platz in der Abschlusstabelle der Handball-Bundesliga erreicht hatte, verabschiedete der Verein neben neun Handballern auch Sebastian Hinze. Der Trainer verlässt die Bergischen nach zehn Jahren als Cheftrainer und einer Zugehörigkeit zum Club seit dessen Gründung im Jahr 2006.

Bis die „Löwen“ gegen die Lübbecker, die den Abstieg auch mit einem Sieg nicht mehr hätten verhindern können, als Gewinner feststanden, mussten sie aber noch einmal gewaltig kämpfen. Gerade zu Beginn hatten sie große Probleme, leisteten sich Fehler, die die Gäste konsequent bestraften. Erst mit der Umstellung auf den siebten Feldspieler bekamen die Gastgeber etwas mehr Kontrolle in die Partie und drehten vor der Pause durch Tore von Yannick Fraatz das Ergebnis.

David Schmidt sorgt für Vorentscheidung

Nach Wiederanpfiff blieben die Ostwestfalen zunächst dran, leisteten sich dann aber auch etwas mehr Nachlässigkeiten, aus denen die Hausherren Profit schlugen. David Schmidt besorgte beim 19:15 den ersten Vier-Tore-Vorsprung des Nachmittags. Der gerade zu Beginn des Matches überragende Havard Asheim zwischen den TuS-Pfosten ließ nun auch etwas mehr nach, so dass das Duell nicht mehr auf der Kippe stand. In der Schlussphase gönnte Hinze Emil Hansson und Sebastian Damm in ihrem letzten Spiel für den BHC noch etwas Einsatzzeiten. Beide erzielten jeweils noch einen Treffer.

Nach dem Schlusspfiff verließen höchstens ein paar Gäste-Fans die Halle. Der Großteil der herausragend aufgelegten 2.261 Zuschauer blieb, um einem historischen Moment beizuwohnen: dem Abschied von Sebastian Hinze. Bevor es soweit war, waren allerdings gleich neun Spieler an der Reihe. Der langjährige Hallensprecher Jens Scheffler führte durch diesen emotionalen Teil des Nachmittags.

„Es war eine super schöne Zeit hier. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe.“

Jeffrey Boomhouwer, scheidender BHC-Spieler

Jeffrey Boomhouwer: „Ich bin ganz durcheinander. Es war eine super schöne Zeit hier. Ich bin sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe.“ Max Darj betonte, wie stolz er auf das mit dem BHC Erreichte ist und richtete einen letzten großen Dank an alle für die Unterstützung in den vergangenen fünf Jahren.

Nachdem alle den BHC verlassenden Aktiven Geschenke und Bilder erhalten hatten, kam es zu einem Moment, der nach so vielen Jahren für viele lange undenkbar gewesen sein dürfte: Sebastian Hinze ist nicht mehr Trainer des Bergischen HC. „Es ist kaum vorstellbar, dass unsere Reise zu Ende geht“, sagte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste. „Sie war intensiv mit allen Höhen und Tiefen. Im Namen des Clubs sage ich vielen Dank für etwas, das nur ganz wenige schaffen: alle ein bisschen besser zu machen. Der Club ist besser durch Dich. Ohne Dich wären wir niemals da, wo wir jetzt sind.“

Platz an der „Wall of Fame“

Aus diesem Grund erhielt Sebastian Hinze nicht nur die Ehrenmitgliedschaft im BHC, sondern als Erster überhaupt einen Platz an der „Wall of Fame“. Hinzes Nummer 6, sein Name und die Jahreszahlen 2006 bis 2022 stehen auf einem Banner, das jetzt die Wand der Klingenhalle ziert. Eine große Geste, über die sich Hinze sehr freute.

„Ich bin kein Freund von großen Reden. Danke für diesen Moment. Es ist einer von vielen, die mir aus den 16 Jahren BHC in Erinnerung bleiben werden. Mit 24 kam ich zur damaligen SG Solingen. Heute bin ich 43. Ich habe eine Riesen-Gemeinde kennengelernt, die mir sehr viel bedeutet. Das ist mir auch wichtiger, als die Tatsache, ob wir heute Elfter oder Zwölfter geworden sind. Ich sage nicht tschüss, ich sage: Auf Wiedersehen!“

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