Zu ungewohnter Zeit am Sonntagabend (29. November) um 18.30 Uhr tritt Handball-Bundesligist Bergischer HC bei der MT Melsungen an. Es wird das letzte Spiel dieses ersten Adventswochenendes sein. Doch Trainer Sebastian Hinze bleibt gelassen: „Im Ablauf macht das für uns keinen Unterschied. An anderen Wochentagen wäre es ja keine ungewöhnlich späte Anwurfzeit.“
Sieben Mal war der Bergische bisher bei der MT Melsungen zu Gast, sieben Mal gewannen die Nordhessen. Ob dies auch am Sonntag der Fall sein wird? Lange gehörte die MT zu den Teams, die der BHC nicht besiegen konnte. Erst beim zwölften Aufeinandertreffen wendete sich das Blatt. In einem der umkämpftesten Spiele der BHC-Geschichte siegten die „Löwen“ im April 2019 mit 25:24.
Melsungen kaum einzuschätzen
Die Melsunger sind derzeit aber kaum einzuschätzen ist. Am 1. November hat die Mannschaft zuletzt ein Bundesligaspiel bestritten. Nach Rückkehr der sechs Nationalspieler von der EM-Qualifikation wurde Finn Lemke positiv getestet und das Team bis einschließlich vorigen Dienstag komplett in Quarantäne geschickt. Das für Donnerstag angesetzte Duell gegen den BHC wurde daher auf Sonntag verschoben. „Das war für mich in Ordnung, weil wir es rechtzeitig wussten und uns daher ganz normal vorbereiten konnten“, sagt Hinze, der in Bezug auf die MT-Form anmerkt: „Seriös ist, sich auf das stärkste Melsungen einzustellen.“
In den ersten sechs Saisonspielen haben die Melsunger bereits überzeugt. So beim 33:25 in Wetzlar Sie sind aber auch schon aus der Halle gefegt worden: vom HC Erlangen mit 31:21. „Die individuelle Qualität ist auf allen Positionen unglaublich hoch“, weiß Hinze. Im Rückraum sorgen Julius Kühn und Kai Häfner für die Tore, Silvio Heinevetter ist der neue Torhüter, Finn Lemke Abwehrchef, und Rechtsaußen treten Tobias Reichmann oder Timo Kastening an. Alle sechs Handballer sind feste Bestandteile der deutschen Nationalmannschaft.
„Gegen Berlin haben wir in der ersten Halbzeit leider zu ¸lieb‘ gedeckt.“
(Sebastian Hinze, BHC-Chefcoach)
Dazu kommen mit Nebojsa Simic, Marino Maric und Lasse Mikkelsen Spieler, die seit einigen Jahren gute Leistungen für Melsungen abrufen. „Spielmacher Domagoj Pavlovic sorgt dafür, dass die Melsunger ihre hohe Qualität mit gutem Timing in Szene setzen“, erläutert Hinze. „Das müssen wir mit unserer Abwehr natürlich stören.“ Der Coach hofft selbstverständlich, dass die Deckung diesmal von Anfang an auf der Höhe ist. „Gegen Berlin haben wir in der ersten Halbzeit leider zu ¸lieb‘ gedeckt“, sagt der 41-Jährige und benennt damit einen der Hauptgründe, warum die jüngste Begegnung mit 29:31 verloren ging.
Gegen Melsungen wird es auch in der eigenen Offensive stark auf sehr gutes Timing ankommen. Für die Spielsteuerung wird erneut Tomas Babak die Verantwortung tragen. Linus Arnesson wird in Kassel aufgrund seiner Muskelverletzung definitiv noch fehlen. Außerdem sind Daniel Fontaine (Muskelprobleme) und Alexander Weck (Kreuzbandanriss) weiterhin nicht dabei.