Chancen waren reichlich vorhanden, dass Handball-Bundesligist Bergischer HC sein erstes Saison-Heimspiel in der Wuppertaler Unihalle hätte gewinnen können. Doch die „Löwen“ leisteten sich in der Partie gegen den SC DHfK Leipzig gerade nach der Pause zu viele technische Fehler, um sich abzusetzen. So liefen sie in der Schlussphase erfolglos einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher und kassierten eine bittere 29:30 (14:14)-Niederlage.
In den ersten Minuten hatte es danach noch gar nicht ausgesehen. Christopher Rudeck parierte den ersten Ball auf sein Tor, Max Darj und dreimal Lukas Stutzke erzielten die Treffer zum 4:1-Vorsprung. Die Gäste jedoch stabilisierten sich schnell und fanden genauso zügig zurück ins Match. Vier Tore in Folge bedeuteten den 5:4-Vorsprung. Die Gastgeber mühten sich fortan ein wenig, gegen die kompakte Deckung zu Erfolgserlebnissen zu kommen, gleichzeitig hatten sie aber defensiv Zugriff. Ballgewinne durch Stutzke und Linus Arnesson halfen, den Anschluss nicht zu verlieren.
Offensive Deckung blitzsauber ausgespielt
Nachdem Tom Kare Nikolaisen eine Parade von Christopher Rudeck zum 6:7 per Gegenstoß genutzt hatte, musste der Kreisläufer wenig später für zwei Minuten vom Feld. In der folgenden BHC-Unterzahl traf Leipzig zwar konsequent, doch auch die Löwen tankten Selbstvertrauen, indem sie die nun offensiv agierende gegnerische Deckung zweimal in Folge blitzsauber ausspielten. Arnor Gunnarsson kam jeweils frei zum Wurf und verkürzte.
Die offensive Flaute war damit weitgehend beendet. Sebastian Damm zeigte bei seinen Abschlüssen von Linksaußen Durchsetzungsvermögen, Fabian Gutbrod versenkte mit Wucht zum 14:13. Nach einem Ballgewinn nur Sekunden vor der Halbzeitpause agierten die Löwen allerdings überhastet, brachen das Tempospiel nicht ab und ließen die Gäste nach einer Parade von Kristian Saeveras noch mal an den Ball kommen. Die Chance ließ sich Gregor Remke nicht entgehen, sodass es mit 14:14 in die Pause ging.
Zahlreiche Fehler im Angriff
Den besseren Start nach Wiederbeginn hatten zwar die Gäste, nach einem Ballgewinn durch Damm besorgte Csaba Szücs mit einem Gewaltwurf im Konter aber die erneute BHC-Führung. Doch immer, wenn der BHC eine gute Phase hatte, verpasste er es, sich abzusetzen. Zahlreiche Fehler im Angriff machten den Sachsen das Leben leichter, aber auch die Gäste ließen nun Chancen aus. Sie gingen zwar 19:18 in Front, doch in dieser Phase verhinderte der eingewechselte Tomas Mrkva zwischen den Pfosten schlimmeres für die „Löwen“.
So verkraftete die Truppe fünf Minuten ohne eigenen Treffer, ohne größeren Schaden zu nehmen. Und nach Gunnarssons erfolgreich verwandeltem Siebenmeter schienen die Gastgeber die Weichen Richtung Sieg zu stellen. David Schmidt und wieder Gunnarsson besorgten die 21:19-Führung. Doch es blieb das Spiel der vergebenen Chancen. Die Bergischen leisteten sich viele empfindliche technische Fehler, die acht Minuten vor Schluss zu einem Zwei-Tore-Rückstand führten (22:24).
Turbulente Schlussphase
Da sich beide Teams bis dahin immer wieder Nachlässigkeiten erlaubt hatten, war eine turbulente Schlussphase eigentlich programmiert. Doch in den letzten Szenen der Partie tauschten die Mannschaften mit aller Konsequenz Tore aus. Die „Löwen“ verkürzten, die Sachsen erhöhten auf zwei Treffer Abstand. Nachdem Damm das 29:30 erzielt hatte, durchbrachen die Löwen diese Serie. Die Unparteiischen pfiffen beim SCL einen Eintritt in den Kreis, was dem BHC 28 Sekunden vor dem Ende den letzten Angriff zum möglichen Ausgleich bescherte. Schmidt fasste sich ein Herz, doch sein Schuss landete im Leipziger Block. Arnessons folgender Versuch in allerletzter Sekunde war nur noch ein Notwurf. Er wurde ebenfalls eine sichere Beute der Gäste.
„Es liegt sicherlich an unseren eigenen Fehlern.“
(BHC-Coach Sebastian Hinze)
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „In Halbzeit zwei haben wir zu viele Fehler in unserem eigenen Spiel. Wenn wir es geschafft haben in der Abwehr gut zu stehen, haben wir zu viele Fehler um das Spiel endgültig auf unsere Seite zu ziehen aufgrund der technischen Fehler im Tempospiel und den Anspielen an den Kreis. Wir mussten mehr daraus machen – die Situationen hatten wir. Es liegt sicherlich an unseren eigenen Fehlern, aber die Leistung von Leipzig war auch wie erwartet extrem stabil.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer, Damm (4), Gutbrod (5), Stutzke (4), Arnesson, Babak (2), Szücs (1), Darj (2), Nikolaisen (3), Bergner, Schmidt (3), Uscins, Gunnarsson (5/1), Fraatz.
- Spielfilm: 3:0 (5.), 4:5 (10.), 5:6 (15.), 9:10 (20.), 11:11 (25.), 14:14 (30.), 17:17 (35.), 18:19 (40.), 21:19 (45.), 21:21 (50.), 25:27 (55.), 29:30 (60.)