BHC schwächt sich durch unnötige Zeitstrafen

Frederik Ladefoged (Foto: BHC/A. Fischer)

Der BHC hat die 14. Auflage des Bergischen Derbys in der Handball-Bundesliga verloren. Der VfL Gummersbach überzeugte, setzte sich vor ausverkaufter Kulisse in einem intensiven Match mit 37:34 (20:15) durch und profitierte dabei vor allem von einem auf beiden Seiten des Feldes nicht gerade starken Bergischen HC in der ersten Halbzeit. In der Schlussphase hatten die „Löwen“ die Chance, das Spiel zu drehen, warfen sich aber durch unnötige Zeitstrafen selbst zurück.

Die zuletzt so starke BHC-Abwehr kam in Gummersbach nicht so gut ins Spiel. Im Angriff leisteten sich die „Löwen“ viele technische Fehler und scheiterten insbesondere bei Kreis-Anspielen. Immer wieder fischte sich der VfL erfolgreich die Kugel. So liefen die Naji-Schützlinge schon früh hinterher, ließen sich aber nicht völlig abhängen. Mit einer optimalen zweiten Halbzeit sollte nach dem 15:20-Rückstand zur Pause noch etwas drin sein.

Deutliche Steigerung nach der Pause

Und tatsächlich: Dem BHC gelang zur Begeisterung des mitgereisten BHC-Trosses eine deutliche Steigerung. Im Angriff präsentierte sich das Team deutlich effektiver, setzte nun Frederik Ladefoged erfolgreich in Szene, der konsequent traf. Dazu schraubte Tim Nothdurft seine Torbilanz inklusive des Berlin-Spiels auf 14 erfolgreiche Abschlussversuche in Serie hinauf. Der BHC war nun in der Breite gefährlich, versenkte auch aus dem Rückraum durch Alexander Weck und kam stetig heran. Allerdings gelang es den Oberbergischen oft, unmittelbar über die schnelle Mitte zu antworten.

Dennoch: Auch die Abwehrarbeit der „Löwen“ wurde nun häufiger belohnt, und Peter Johannesson entschärfte nun deutlich mehr Bälle. Ladefoged verkürzte auf 27:29, Nothdurft schaffte den Anschluss. Es blieb nun unheimlich eng. Auch Linus Arnesson und Weck stellten wenig später jeweils auf ein Tor Rückstand. Bitter: Gleich drei Zeitstrafen in den letzten zehn Minuten brachten die Aufholjagd ins Stocken. Außerdem parierte der zuvor eher blasse Tibor Ivanisevic im VfL-Gehäuse jetzt zwei Mal entscheidend.

Emotionen kochten hoch

90 Sekunden vor Schluss war das Derby so gut wie entschieden. Der BHC setzte noch einmal alles auf eine Karte, hatte aber kein Glück mehr. Und ganz zum Schluss kochten die Emotionen in dem ohnehin nickeligen und hitzigen Derby in besonderem Maße hoch. Tim Nothdurft nahm den letzten Wurf, Lukas Blohme stieg gegen ihn ein. Der BHC-Linksaußen war sichtbar erbost angesichts dieser Aktion. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Arnor Gunnersson – sein 996. Tor in der 1. Bundesliga.

BHC-Trainer Jamal Naji: „Es war ein verdienter Start-Ziel-Sieg für den VfL Gummersbach. Der VfL hat es sehr gut gespielt, hatte eine brutal hohe Effektivität im Angriff gegen unserer Abwehrreihe, die sich in den letzten Wochen stark präsentiert hat. Gummersbach hat gute Lösungen gefunden, und wir mussten im Angriff dann auch effektiv arbeiten. Das ist uns gerade in der ersten Halbzeit nicht so gut gelungen. Da hatten wir mit acht technischen Fehlern einfach viel zu viele – vor allem ohne Bedrängnis. Am Ende haben wir noch mal die Möglichkeit, bekommen in der Phase dann aber zwei oder drei Zeitstrafen, die nicht allzu clever waren. In Gleichzahl hätten wir es vielleicht noch mal drehen können. So war es ein völlig verdienter Sieg für den VfL.“

  • Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer, Nothdurft (7), Schmitz, Gutbrod, Weck (5), Stutzke, Arnesson (6/3), Babak (3), Ladefoged (7), Nikolaisen, Scholtes (3), Schönningsen, Gunnarsson (1/1), Persson (2).

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