Der Bergische HC (BHC) blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück – mit Höhen und Tiefen. Nach dem Abstieg aus der ersten Handball-Bundesliga liegt der Fokus des Vereins 2025 klar auf dem Wiederaufstieg in die „stärkste Liga der Welt“. Geschäftsführer Jörg Föste sieht jedoch langfristig eine eigene Spielstätte als zentralen Baustein für die Zukunft des Vereins: „Auf Solingen setzen wir nicht mehr. Eine eigene Halle könnte eher in Wuppertal entstehen.“
Wiederaufstieg als Top-Ziel
Die sportliche Ausgangslage in der 2. Handball-Bundesliga ist trotz der zuletzt knapper gewordenen Tabellenführung vielversprechend. Der BHC überwintert als Spitzenreiter, doch der Vorsprung auf die Verfolger GWD Minden, TV Hüttenberg und HBW Balingen-Weilstetten beträgt nur noch einen Punkt. Eine überraschende 30:31-Heimniederlage gegen den Dessau-Roßlauer HV zum Jahresabschluss offenbarte Schwächen, die es in der Rückrunde auszumerzen gilt.
„Das vergangene Jahr war kein gutes für uns“, resümiert Föste. Neben dem Abstieg sorgte auch ein Rechtsstreit mit Ex-Trainer Jamal Naji für Unruhe. Dennoch bleibt die Motivation hoch: „Wir sind entschlossen, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen.“
Probleme in der Defensive
Im letzten Spiel vor der Winterpause fehlte es dem Team insbesondere an defensiver Stabilität. Verletzungsbedingte Ausfälle, wie die von Torhüter Christopher Rudeck, machten sich bemerkbar. Ersatzmann Lukas Diedrich und später Roman Babic konnten nur wenige Akzente setzen. Der Gegner aus Dessau nutzte dies konsequent aus und überzeugte mit einem starken Spielmacher Vincent Bülow sowie Haupttorschütze Alexander Mitrovic.
Trotz einer ordentlichen Angriffsleistung um Spieler wie Eloy Morante Maldonado und Djibril M’Bengue reichte es am Ende nicht, den Rückstand wettzumachen. Eine verpasste Ausgleichschance kurz vor Schluss besiegelte die erste Heimniederlage der Saison.
Ausblick auf die Rückrunde
Die Rückrunde startet für die „Bergischen Löwen“ am Sonntag, den 9. Februar 2025, mit einem Auswärtsspiel beim TUSEM Essen. Es folgen Heimspiele gegen HSC 2000 Coburg (16. Februar) und der TSV Bayer Dormagen (24. Februar). Entscheidend wird sein, in der Defensive wieder mehr Stabilität zu finden und verletzte Schlüsselspieler zurück ins Team zu integrieren.
Langfristige Planung: Eigene Halle in Wuppertal
Abseits des Spielfelds bleibt die Diskussion um eine eigene Spielstätte ein wichtiges Thema für den Verein. „Das Thema verschwindet nicht, nur weil die Stadtverwaltungen es ignorieren“, kritisiert Föste. Während Solingen als Standort für eine künftige Halle aus Sicht des Vereins unwahrscheinlich ist, rückt Wuppertal in den Fokus. Eine eigene Arena könnte nicht nur sportliche und wirtschaftliche Vorteile bringen, sondern auch die Identifikation mit der Region stärken.
Der Bergische HC
Der 2006 gegründete BHC entstand aus der Fusion der SG Solingen und des LTV Wuppertal. Der Verein vertritt die Städte Solingen und Wuppertal und setzt mit einem erfolgreichen Jugendkonzept sowie ambitionierten Zielen Maßstäbe im deutschen Handball. In seiner bisherigen Geschichte hat der Club viermal den Wiederaufstieg in die 1. Bundesliga geschafft, zuletzt 2018 als souveräner Meister der 2. Handball-Bundesliga.
Auch als Botschafter der bergischen Region, die rund eine Million Einwohner zählt, sieht der Verein seine Verantwortung. Mit Bodenständigkeit, Herzlichkeit und Charakterstärke will der BHC langfristig einen festen Platz in der höchsten deutschen Spielklasse einnehmen.