Komplett zufrieden war Sebastian Hinze, der Trainer des Handball-Bundesligisten Bergischer HC, mit dem 23:25 (11:10) gegen die MT Melsungen nicht. „Aber das, was uns in Ludwigshafen gefehlt hatte, war in diesem Spiel wieder da“, erkannte er die leidenschaftliche, kämpferische Vorstellung an. Daran wollen die „Löwen“ am Samstagabend (22. Mai) bei HBW Balingen-Weilstetten anknüpfen.
Grundsätzlich lässt sich auf der Begegnung vom Mittwoch (19. Mai) für die kommende Auswärtsaufgabe aufbauen. „Entscheidend ist, dass wir das Spiel in Balingen emotional genauso angehen wie gegen Melsungen. Das ist die Grundvoraussetzung“, meint der Trainer. Dass HBW einen großen Kampf bieten wird, ist nahezu sicher. Die Balinger bangen um ihre Erstliga-Zugehörigkeit, haben auf dem 16. Platz nur noch einen Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, den derzeit die Eulen Ludwigshafen belegen.
Zuletzt setzte HBW auf siebten Feldspieler
Die „Gallier von der Alb“ befinden sich demnach mit dem Rücken zur Wand und werden gegen die „Löwen“ auf Punkte brennen. „Dazu sind sie auch noch gut in Form, und es ist derzeit schwer, sich auf sie vorzubereiten“, weiß Hinze. Denn zuletzt musste die Mannschaft von Trainer Jens Bürkle improvisieren. Mit Vladan Lipovina und Jona Schoch fehlten zum Beispiel zwei Leistungsträger, was der Coach mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers kompensierte. So agierte die Mannschaft in Magdeburg und Kiel über die gesamte Partie offensiv in Überzahl, während das Tor verwaist war. Der Erfolg gab den Balingern recht: In Magdeburg gewann die Truppe mit 28:26, in Kiel kam sie lange für den Sieg infrage und unterlag am Ende nur mit 34:38. Außerdem holte HBW aus den vorigen beiden Heimspielen gegen Essen und Minden drei Punkte.
„Die Frage ist nun, ob Balingen auch gegen uns auf den siebten Feldspieler setzt, oder sich die Verletztensituation entspannt und uns wieder das normale System erwartet“, sagt Hinze, der seine Jungs daher auf beide Möglichkeiten vorbereitet hat.
Doppelte Quarantäne hemmt Spielfluss
Mit dem Hinspiel wird die Begegnung am Samstagabend jedenfalls kaum zu vergleichen sein. Das gewann der BHC klar mit 30:22, befand sich in dieser Saisonphase selbst aber in spielerisch herausragender Verfassung, die in diesen Tagen auch aufgrund der zurückliegenden doppelten Quarantäne noch nicht wieder erreicht wird.
Personell dürfte die Lage beim BHC entspannt bleiben. Torhüter Tomas Mrkva bekam zwar gegen Melsungen einen Kopftreffer ab, konnte aber am Donnerstag schon wieder vorsichtig trainieren. Gleiches gilt für Arnor Gunnarsson, der zwischendurch Rückenbeschwerden hatte. „Wir haben die Hoffnung, dass beide am Samstag dabei sein können“, sagt der Trainer, der ansonsten mit demselben Kader wie am Mittwoch rechnet.
- Spielbeginn in Balingen ist um 18.30 Uhr.