Handball-Bundesligist Bergischer HC hat zwar gegen MT Melsungen zwar mit 23:25 (11:10) verloren, dabei aber dem Favoriten aus Nordhessen über 60 Minuten einen leidenschaftlichen Kampf geliefert. Mit dem Trumpf einer herausragenden Abwehr gingen die Löwen mit einer Führung in die Pause, nach der eine etwa zehnminütige Phase die Vorentscheidung für die Gäste bedeutete. Eine späte Aufholjagd blieb unbelohnt, doch die Reaktion auf den desolaten Auftritt zuvor (22:28 in Ludwigshafen) war deutlich zu spüren.
Defensiv überzeugten beide Mannschaften fast über die komplette Distanz – was an der offensiven Ausbeute immer wieder zu erkennen war. Sowohl der BHC als auch die MT hatten oft Probleme, zu guten Chancen zu kommen. Millimeter lagen zwischen einem Stürmerfoul und einem Siebenmeter, so dass die beiden Unparteiischen in der Solinger Klingenhalle keine einfache Aufgabe hatten.
Starke Rückraumtore von Gutbrod
Einen ersten kleinen Vorteil erarbeiteten sich die Gäste, die mit zwei Toren in Führung gingen. Der BHC schlug aber unter anderem mit starken Rückraumtoren von Fabian Gutbrod zurück und stellte mit einem 3:0-Lauf auf 11:10 zur Halbzeit. Der Vorsprung hätte höher ausfallen können, doch diverse vergebene freie Chancen – inklusive drei Siebenmeter – verhinderten dies.
Dazu kamen auch ein paar technische Fehler, die sich die Melsunger auf der anderen Seite aber ebenfalls leisteten. Und auch sie scheiterten mehrere Male an BHC-Schlussmann Christopher Rudeck.
Besserer Start in zweiten Durchgang
In der zweiten Hälfte erwischten die Bergischen zunächst den besseren Start, mussten dann aber in einer kurzen Phase, in der die von Csaba Szücs und Max Darj überragend angeführte Abwehr nur ein wenig anfälliger agierte, die MT auf vier Treffer davonziehen lassen. Dennoch: Die „Löwen“ blieben kämpferisch immer dran und kamen auch noch einmal zurück. Fabian Gutbrod stellte auf 20:22, Darj auf 21:23. Nach einem Kopftreffer gegen Torhüter Tomas Mrkva hatte Linus Arnesson die erste Chance, den Anschluss zu schaffen. Seinen Wurf kratzte Nebojsa Simic so gerade noch von der Linie. Arnor Gunnarsson schaffte das 22:23 per Konter aber trotzdem.
Zwei Minuten hatten die Hausherren noch. Sie verteidigten den langen Melsunger Angriff, doch Domagoj Pavlovic versenkte bei angezeigtem passiven Spiel per Schlagwurf. Nach dem bemerkenswerten Tor donnerte Gutbrod die Kugel zwar noch schnell hinein, doch in dieser Situation hätte alles passen müssen. Die „Löwen“ stellten die Wurffalle, Pavlovic traf zum 25:23, die Partie war entschieden.
„Wir haben das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten.“
Sebastian Hinze, BHC-Trainer
BHC-Coach Sebastian Hinze: „Wir haben das gezeigt, was wir uns vorgenommen hatten, haben emotional gespielt, waren gut in den Zweikämpfen und auf den Beinen. Insgesamt bin ich mit den Jungs sehr zufrieden, wie sie trainiert haben nach dem Spiel in Ludwigshafen und die Situation angenommen haben.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (1), Gutbrod (7), Stutzke, Fontaine, Weck, Arnesson (1), Babak, Szücs, Darj (4), Nikolaisen, Schmidt (4), Nippes, Uscins, Gunnarsson (6/2).
- Spielfilm: 1:0 (5.), 3:3 (10.), 5:5 (15.), 6:8 (20.), 8:9 (25.), 11:10 (30.), 13:11 (35.), 15:15 (40.), 15:18 (45.), 18:21 (50.), 21:23 (55.), 23:25 (60.)