Spannung, Hochspannung, Höchstspannung: Der Bergische HC lässt seine Fans bis zur Schlusssekunde warten. Dann aber steht die Klingenhalle Kopf, als das Endergebnis auf der Anzeigetafel aufleuchtet: 25:24 (11:13) für die „Löwen“, gegen den HC Erlangen.
Rot gegen Stutzke scheint ein Rückschlag
Ja, ein Hitchcock-Krimi war gegen die Schlussphase des Spiels geradezu eine Schmonzette. Der BHC hat sich mühsam heran gekämpft und einen Drei-Tore-Rückstand aufgeholt. Die Rote Karte gegen Lukas Stutzke (54.) beim Stand von 22:23 scheint ein Rückschlag, doch Alexander Weck trifft aus der Distanz nach dem letzten Pass zum erneuten Ausgleich. Tomas Babak sieht die Lücke und markiert das 24:24. Drei Minuten vor Schluss stehen die Hausherren kurz vor der Veredelung eines großen Kampfes. Ein Schrittfehler gegen Linus Arnesson (war das überhaupt einer?) und ein vergebener Gegenstoß von Jeffrey Boomhouwer verhindern aber die neuerliche Führung.
Rudeck legt Grundstein für Wecks Siegtreffer
So braucht es am Ende etwas mehr, um einen sensationellen Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Christopher Rudeck pariert, und der BHC setzt im letzten Angriff erneut auf Alexander Weck. Mit allem, was er hat, solle er gehen, hat Sebastian Hinze in seiner Auszeit acht Sekunden vor Schluss gesagt. Der 19-Jährige lässt sich nicht lange bitten. Er steigt aus neun (es können auch zehn oder elf) Metern hoch und donnert die Kugel ins Löwen-Glück. Ein unfassbares Ende einer Partie, in der die Franken von der 8. bis zur 50. Minute kontinuierlich vorne lagen.
Zahlreiche Rückschläge können BHC nicht stoppen
Dabei waren die Vorzeichen alles andere als verheißungsvoll für den BHC gewesen. Fabian Gutbrod ging angeschlagen in die Partie, dazu fehlten Arnor Gunnarsson (Muskelbündelriss) und kurzfristig sogar Tomas Mrkva (Patellaspitzensyndrom) sowie Csaba Szücs (Knochenverletzung). Doch davon und von zahlreichen Rückschlägen während der Partie ließen sich die Hausherren in der Solinger Klingenhalle vor knapp 2.100 am Ende restlos begeisterten Fans nicht stoppen.
„Dann ist es natürlich glücklich, es freut mich aber trotzdem sehr.“
(BHC-Chefcoach Sebastian Hinze)
BHC-Chefcoach Sebastian Hinze: „Wir laufen eigentlich die ganze Zeit dem Spiel hinterher. Erlangen macht das souverän und abgezockt, aber wir sind immer dran geblieben und haben den Abstand nicht zu groß werden lassen – trotz der vergebenen Chancen. Wir wollen das Spiel mit Tempo und nicht mit Verwalten gewinnen. Das ist zwei Mal schiefgegangen, so dass es wieder auf die letzte Aktion ankommt. Dann ist es natürlich glücklich, es freut mich aber trotzdem sehr.“
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Letztlich ist es wunderschön, dass ein Eigengewächs dann das letzte Tor macht.“
- Bergischer HC: Rudeck, Klaama – Boomhouwer (5/1), Damm (1), Gutbrod, Stutzke (1), Weck (3), Arnesson (3), Babak (4), Darj (5), Baena, Dell, Nippes (1/1), Johansson (1), Majdzinski, Fraatz (1).
- Spielfilm: 3:2 (5.), 4:5 (10.), 6:8 (15.), 8:11 (20.), 9:12 (25.), 11:13 (30.), 14:16 (35.), 16:17 (40.), 18:20 (45.), 21:21 (50.), 22:23 (55.), 25:24 (60.).