In überzeugender Manier hat sich Handball-Bundesligist Bergischer HC mit 25:20 beim HC Erlangen durchgesetzt. Es war ein Bundesligaspiel mit vielen Geschichten. Nicht nur, dass die „Löwen“ zum ersten Mal überhaupt in der Arena Nürnberger Versicherung gewonnen haben, sie setzten auch ein klares Signal nach dem doch etwas bitteren Unentschieden eine Woche zuvor gegen die HSG Nordhorn-Lingen.
Das i-Tüpfelchen stellte das Comeback von Kristian Nippes dar, der nach mehr als einem Jahr ohne Einsatz bei den Profis von Anfang an überzeugte. Einzige traurige Nachricht des Abends: Yannick Fraatz fällt langfristig aus.
Tomas Mrkvas starke Vorstellung
Ein paar Minuten benötigten die Gäste auf beiden Seiten des Feldes, um ins Spiel zu finden. Der HC Erlangen hatte kurzfristig per Gegenstoß und zweiter Welle Erfolg. Nach dieser Phase allerdings kamen die Bergischen auch durch gute Abschlüsse fast immer hervorragend in den Rückzug, um dann mit ihrer starken Abwehr den Grundstein zum Sieg zu legen. Der HC Erlangen fand über weite Strecken im gebundenen Angriff kein Mittel gegen die Bergischen und biss sich zudem die Zähne an Tomas Mrkva aus. Der Torhüter bot eine starke Vorstellung mit elf Paraden, darunter diverse freie Bälle aus sechs Metern.
Gepaart mit einem guten Angriff, in dem Tomas Babak als Spielmacher mit schönen Anspielen glänzte und Fabian Gutbrod sowie David Schmidt für die Tore aus dem Rückraum sorgten, erarbeiteten sich die Gäste einen klaren Vorteil.
Erlangen zwölf Minuten ohne Torerfolg
Nach der Pause schafften die Bergischen schnell klare Verhältnisse. Von der 35. bis zur 47. Minute blieben die Hausherren sogar komplett ohne Tor. Das 21:13 durch Gutbrod war der deutlichste Vorsprung des Abends. Der schmolz bis zum Schluss zwar noch auf fünf Treffer, in Gefahr, das Spiel aus der Hand zu geben, kamen die „Löwen“ allerdings zu keinem Zeitpunkt mehr.
Rückkehr nach einem Jahr ohne Profispiel
Für dem 33-jährigen Kristian Nippes war die Begegnung die Rückkehr nach mehr als einem Jahr ohne Profispiel – zufälligerweise übrigens in Nürnberg, wo der einstige Kapitän auch das letzte Mal auf der Platte gestanden hatte. Am 5. März 2020 unterlagen die Löwen 26:28 – diesmal gelang der erste Sieg in der Spielstätte.
Die Begleitumstände des Comebacks sind jedoch ernüchternd: Yannick Fraatz zog sich im Training eine komplexe Verletzung des linken Kniegelenkes mit Riss des vorderen Kreuzbandes zu und fällt damit längerfristig aus. Der Rechtsaußen wird bereits am kommenden Montag von Mannschaftsarzt Diederich von der Heyde im Wuppertaler Helios Klinikum operiert.
„Im Angriff können wir noch ein paar Sachen besser machen.“
(Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer)
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Es war ein verdienter Sieg für uns. Ich bin sehr zufrieden, wie wir das Spiel angegangen sind, wie wir es in der ersten Halbzeit gestaltet haben. Dann finde ich es gut, wie wir in der zweiten Halbzeit rauskommen. Wichtig war, dass wir vorne wenig Fehler gemacht haben, immer in den Abschluss gekommen sind und so auch zurück in die Abwehr. Damit haben wir uns Stück für Stück abgesetzt. Die Deckungsleistung war hervorragend über 60 Minuten, im Angriff können wir noch ein paar Sachen besser machen, aber es war sehr souverän.“
BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Entscheidend für den Spielausgang war heute das Torhüter-Duell. Was das gebundene Spiel betrifft, hat mir haute unsere Rückraumreihe – allen voran Tomas Babak – sehr gut gefallen: Ruhe, Übersicht und eine Vielzahl richtiger Entscheidungen. Zur Deckung und Kristian Nippes muss man nur ‚Hut ab‘ sagen. Das war gut anzusehen.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (2/2), Damm, Gutbrod (6), Stutzke, Arnesson (2), Babak (2), Szücs, Darj (2), Nikolaisen, Bergner, Schmidt (4), Uscins, Nippes (2), Gunnarsson (5/2).
- Spielfilm: 2:2 (5.), 4:3 (10.), 5:7 (15.), 8:10 (20.), 10:11 (25.), 11:15 (30.), 13:17 (35.), 13:19 (40.), 13:21 (45.), 16:22 (50.), 19:24 (55.), 20:25 (60.).