Es soll ein Bergisches Handballfest werden. Das Handball-Bundesliga-Derby am Sonntag um 16 Uhr zwischen dem VfL Gummersbach und dem Bergischen HC. In der Schwalbe-Arena wollen die „Löwen“ ihre gute Form erneut unter Beweis stellen.
Gummersbach mächtig unter Druck
Während beim BHC die Vorfreude auf das Bergische Derby präsent ist, steht der VfL Gummersbach mächtig unter Druck. Die Oberbergischen benötigen dringend Punkte für den Klassenverbleib. Die glorreichen Tage des VfL liegen schon eine Zeit zurück, seit ein paar Spielzeiten kämpft der Traditionsverein regelmäßig gegen den Abstieg. In dieser Saison gelangen der neuen Mannschaft der ehemaligen „Löwen“ Moritz Preuss und Pouya Norouzi erst vier Siege und ein Unentschieden. Neun Punkte reichen derzeit noch zum rettenden 16. Platz vor der SG Bietigheim (8) und den Eulen Ludwigshafen (5). Zu Rang 15 fehlen jedoch fünf Zähler, so dass die Gummersbacher ihre Verfolger unbedingt hinter sich lassen müssen.
„Gummersbach wird alles reinwerfen.“
(Sebastian Hinze, BHC-Trainer)
Während der kurzen Länderspielpause tauschten die Oberbergischen den Trainer aus. Für Denis Bahtijarevic kam Torge Greve vom VfL Lübeck-Schwartau aus der 2. Liga. Seinen ersten Auftritt unter der Leitung des neuen Coachs verlor der VfL 20:25 gegen GWD Minden. Der Trainerwechsel tangiert auch den BHC. „Wir können uns kaum auf den Gegner einstellen, weil er bestimmt etwas Neues probieren wird“, meint Chefcoach Sebastian Hinze. Er legt daher das Augenmerk auf seine eigene Mannschaft: „In der Grundidee wollen wir so wie in Göppingen agieren.“ Dort gewann der BHC 30:27 – es war der erste Erfolg der Vereinsgeschichte in der „Hölle Süd“ und ein hervorragender Auftritt. Aber: „Als Mannschaft war das ein perfektes Spiel, individuell war noch Luft nach oben“, weiß Hinze. Es gilt, Gummersbach keine einfachen Tore erzielen zu lassen und ihnen somit keine Sicherheit zu geben. Der Coach rechnet aber mit großer Gegenwehr: „Gummersbach wird alles reinwerfen.“
Nur Majdzinski fehlt dem BHC
Der BHC arbeitet derzeit akribisch daran, auf viele der möglichen Varianten der 6:0- oder 5:1-Deckungen des Gegners Antworten parat zu haben. Dabei kann Hinze aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Maciej Majdzinski (Kreuzbandriss) sind alle Akteure fit. Die Vorfreude auf das Bergische Derby ist groß. „Das ist ein Spiel, dem wir alle mit Euphorie entgegensehen.“
Geschäftsführer Jörg Föste rechnet mit mindestens 250 Löwen-Fans in der Schwalbe-Arena. Angesichts der stimmungsvollen Kulisse, die in den Duellen zwischen den beiden Clubs regelmäßig herrscht, ist die Hoffnung auf noch gewaltigeren Zuspruch groß.