Es war der vierte Sieg im vierten Heimspiel. Das 26:23 (12:11) gegen die SG BBM Bietigheim. Gleichzeitig ein Startrekord für den Bergischen HC in der Handball-Bundesliga. Noch nie zuvor hatten die „Löwen“ nach sieben Spielen 10:4-Punkte auf dem Aber der Weg zum Sieg war mühsam.
Am Ende war es der nervenstarke Milan Kotrc, der mit seinem Siebenmetertreffer zum 25:23 vierzig Sekunden vor Spielende die Entscheidung besorgte. Erst fünf Minuten vor Schluss war der Tscheche eingewechselt Der Bergische HC hatte die Chance, die Partie früher zu entscheiden, scheiterte aber immer wieder aus der Nahdistanz. Die Hausherren führten in der Solinger Klingenhalle nach zehn Minuten 5:0 und sorgten damit schnell für stehende Ovationen der 2.020 Fans. Doch die Mannschaft ließ sogar schon in der Anfangsphase einige klare Gelegenheiten ungenutzt.
Starkes Abwehr-Torhüter-Paket
Hervorragend funktionierte das Abwehr-Torhüter-Paket. Drei Mal in Folge warfen die Bietigheimer in den Block, oft kam Christopher Rudeck entscheidend an den Ball. Mit drei schnellen Treffern kamen die Gäste wieder heran. Wenig später war die Partie wieder völlig offen. Weil Arnor Gunnarsson an der Siebenmeter-Linie cool blieb, gingen die Bergischen trotzdem mit einem 12:11-Vorsprung in die Pause.
Aus der kamen die Bietigheimer viel besser heraus. Als seine Mannschaft 12:14 zurück lag, stellte Trainer Hinze nach und nach um. Einer 5:1-Abwehr folgte der Wechsel im Tor. Für den in ersten Halbzeit starken Rudeck kam Bastian Rutschmann. Außerdem setzte der Coach auf die Wurfkraft von Bogdan Criciotoiu im rechten Rückraum. Der Rumäne setzte mit drei gewaltigen Rückraum-Treffern Akzente – auch wenn er beim letzten das Glück auf seiner Seite hatte.
Linus Arnesson reißt Partie an sich
Das fehlte dem BHC oft. Oder anders formuliert: Die „Löwen“ nutzten weiterhin auch besten Möglichkeiten nicht. Je länger die Partie eng blieb, desto mehr riss sie Linus Arnesson an sich. Der Schwede hatte das Selbstvertrauen, auch schwerere Abschlüsse zu nehmen. Und er hatte Erfolg. Insgesamt sieben Mal verwandelte er und hielt seine Mannschaft in der kritischen Phase in der Spur.
Der letzte Ausgleich gelang den Württembergern beim 22:22. Criciotoius glücklichem Führungstreffer folgte Tomas Babaks Zweikampfstärke, die er auf dem Weg zum 24:22 nutzte. Dramatisch blieb es, weil Bietigheim auf ein Tor verkürzte. Eine Minute stand noch auf der Uhr, als sie den spielentscheidenden Angriff fuhren – und der Ball links außen bei Milan Kotrc landete. Der 30-Jährige erlöste die Fans in der Klingenhalle mit seinem ersten und letzten Wurf. Kurz darauf machte Arnor Gunnarsson per Gegenstoß den Deckel drauf.
„Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben den Fokus über 60 Minuten behalten und auf ihre Chance gewartet, die dann auch kam.“
(BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze)
Sebastian Hinze: „Es war ein schweres Spiel für uns. Immer wenn wir die Chance haben, Ruhe reinzukriegen, lassen wir einen Ball aus sechs Metern liegen Die Quote in Überzahl war deshalb auch nicht gut, obwohl wir uns gute Möglichkeiten heraus gespielt haben. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben den Fokus über 60 Minuten behalten und auf ihre Chance gewartet, die dann auch kam.“
- Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Boomhouwer (3), Kotrc (1), Bettin (1), Arnesson (7), Babak (4), Szücs, Darj, Baena, Petrovsky, Nippes, Criciotoiu (3), Majdzinski, Gunnarsson (7/3), Fraatz.