„Der Bergische HC hatte sich perfekt auf uns vorbereitet“, stellte Füchse-Manager Bob Hanning im Anschluss an das 26:26 (17:12) des BHC gegen die Berliner fest. „Ich habe selten eine Mannschaft gesehen, die so brutal in unser Herz gestochen hat.“ Trotzdem reichte es am Ende nur zu einem Punkt für den bergischen Handball-Bundesligisten.
Der BHC führte zwar 17:12 und 24:20, war nach einer starken Vorstellung ganz nah dran an seinem ersten Sieg im Düsseldorfer ISS Dome überhaupt. Im ersten Moment war das sportlich bitter, doch in der Nachbetrachtung wird es ein gewonnener Zähler sein.
Erste Halbzeit herausragend
Eine herausragende Leistung boten die „Löwen“ in der ersten Halbzeit. Fabian Gutbrod legte mit drei tollen Toren aus dem Rückraum los, musste dann aber vom Feld, weil er bei einer Kollision etwas abbekommen hatte. Der BHC ließ sich allerdings überhaupt nicht von dem Ausfall beeindrucken. Lukas Stutzke, der stark gegen Dainis Kristopans verteidigte, sprang offensiv für ihn ein und setzte tolle Akzente.
In starker Verfassung präsentierte sich auch Jeffrey Boomhouwer, der eine makellose Bilanz von der Siebenmeter-Linie vorwies und zudem auch aus spitzem Winkel von außen traf. Doch nicht nur im Positionsangriff bereiteten die „Löwen“ den Berlinern große Probleme, auch das gefürchtete Tempospiel zündete. Der BHC beging in der ersten Halbzeit nur ganz wenige Fehler und erarbeitete sich einen auch in der Höhe verdienten 17:12-Pausenvorsprung, der nicht zuletzt auch Christopher Rudeck im Tor zu verdanken war.
Rudeck mit ganz starker Leistung
Der Schlussmann stand mit Ausnahme von ein paar Siebenmetern 60 Minuten zwischen den Pfosten und bot eine seiner konstantesten Leistungen in dieser Saison. Auch in der zweiten Hälfte war Rudeck ein Faktor, aber offensiv hatten die Löwen schon unmittelbar nach dem Wechsel größere Probleme als zuvor. Die Berliner bekamen mehr und mehr Zugriff.
Nach Johannssons Schlagwurf zum 24:20 lag der Löwen-Sieg in der Luft, aber die Lösungen im Angriff wurden merklich weniger – und die Fehler mehr. Beim 24:23 waren die Füchse wieder dran. Der starke Johannsson stellte auf 25:23, Fraatz verwertete einen Abpraller zum 26:24. Ein weiteres Tor hätte wohl genügt, doch Linus Arnessons und Tomas Babaks Würfe bei angezeigtem passiven Spiel fanden nicht ihr Ziel. So hatten die Berliner das letzte Wort. Kristopans traf, nachdem die Löwen eigentlich gut verteidigt hatten, nach dem letzten Pass im Zeitspiel zum 26:26. Der Ball war abgefälscht, und auch Rudeck war noch dran. Einen letzten Angriff hatten die „Löwen“ noch, doch Johannsson schaffte es nicht, sich zum Helden des Abends zu machen. Sein Versuch ging daneben.
„Es war ein verdienter Punkt.“
(BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze)
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Es war ein verdienter Punkt. Ich bin direkt zu den Jungs gegangen, weil wir in weniger als 48 Stunden wieder Handball spielen müssen. Wir sollten das Positive aus dem Spiel mitnehmen: Das ist ein Punkt gegen Berlin. Wenn mir das vorher einer gesagt hätte, hätte ich es sofort unterschrieben. Aber natürlich fühlt sich das Spiel erstmal so an wie ein Punktverlust.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (9/5), Gutbrod (3), Stutzke (1), Weck, Szücs, Arnesson (1), Babak (1), Darj (1), Petrovsky (4), Baena, Nippes, Johansson (3), Gunnarsson, Fraatz (3).
- Spielfilm: 3:1 (5.), 5:3 (10.), 7:5 (15.), 10:9 (20.), 14:10 (25.), 17:12 (30.), 19:15 (35.), 21:18 (40.), 24:20 (45.), 25:24 (50.), 26:24 (55.), 26:26 (60.).