Die gute Nachricht vorweg: Alle Handballer des Bergischen HC, die für einen Einsatz am Donnerstagabend beim THW Kiel infrage kommen, wurden negativ auf Corona getestet. Die „Löwen“ werden also nach zweiwöchiger Quarantäne in den Spielbetrieb der Handball-Bundesliga zurückkehren. Bei der Tour in den hohen Norden für die Begegnungen in Kiel (Donnerstag, 19 Uhr) und Flensburg (Sonntag, 16 Uhr) fehlen allerdings einige Spieler, sodass Trainer Sebastian Hinze ein wenig improvisieren muss.
„An unserer grundsätzlichen Idee ändert sich nichts“, erläutert der Coach. „Wir wollen unsere Leistung bringen. Wenn es dann sehr gut läuft, möchten wir natürlich auch um Punkte kämpfen.“ Dass dies gegen den THW Kiel generell eine enorme Herausforderung darstellt, weiß jedes Team der Liga. Die Kieler sind amtierender Deutscher Meister, haben in dieser Saison erst zwei Spiele verloren und im laufenden Titelkampf nur noch mit der SG Flensburg-Handewitt einen gleichwertigen Gegner. Alle anderen Mannschaften haben mindestens sieben Minuspunkte mehr auf dem Konto. Dazu kommt, dass der BHC traditionell gegen Kiel verliert. 14 Mal traten die Bergischen gegen den THW an – einen Punkt gab es bisher nicht.
Kristian Nippes hilft erneut aus
Die personelle Situation verstärkt die Außenseiterrolle des BHC zusätzlich. Mindestens vier Spieler – wer das ist, wurde vom BHC nicht veröffentlicht – fallen aufgrund des Corona-Ausbruchs, der die „Löwen“ für zwei Wochen aus dem Rhythmus gebracht hat, aus. Dazu fehlen Yannick Fraatz und Maciej Majdzinski mit Kreuzbandrissen. Mit dabei ist Kristian Nippes, der bereits beim 25:20-Auswärtssieg gegen den HC Erlangen ein starkes Comeback feierte, sowie drei Spieler des erweiterten Kaders. Kreisläufer Jonas Leppich und Linksaußen Tobias Schmitz stoßen aus der zweiten Mannschaft zum Team, Julian Thomas rückt aus der A-Jugend auf.
„Es ist natürlich eine herausfordernde Situation“, sagt Hinze, der sich aber gleichzeitig auf die Rückkehr in den Spielbetrieb freut. „Die Lage ist auch eine Chance für unsere einsatzbereiten Spieler. Jeder Einzelne aus unserem Kernkader wird eine Rolle haben.“ Seit Montag befinden sich die Löwen wieder im Hallentraining, nachdem in den beiden Wochen zuvor nur Athletik in den eigenen vier Wänden möglich gewesen war.
Zwei Tage an der Kieler Förde
Nach dem Duell am Donnerstag bleiben die „Löwen“ zunächst zwei Tage in Kiel und werden sich mit freundlicher Unterstützung des THW im dortigen Trainingszentrum auf das Sonntagspiel bei der SG Flensburg-Handewitt vorbereiten. Am Samstag geht die Nordtour Richtung Flensburg weiter. Erst im Anschluss an die dortige Begegnung begibt sich der Tross auf die Rückreise.