Es war ein historischer Sieg – das 25:24 (14:14) des Bergischen HC gegen MT Melsungen. Das bewiesen die letzten Sekunden der Handball-Bundesligapartie in der Wuppertaler Unihalle.
So war’s: Lasse Mikkelsen gibt den letzten Wurf für die MT Melsungen ab, doch Christopher Rudeck hält. Danach kennt der Jubel in der Wuppertaler Unihalle keine Grenzen mehr. Csaba Szücs schießt in Euphorie den Spielball auf die Tribüne. Der Bergische HC hat zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte gegen die Nordhessen gewonnen und sich für die wohl intensivste Partie der gesamten Saison belohnt.
Fontaine erleidet Achillessehnenriss
Die Partie wurde jedoch überschattet von einer sehr schweren Verletzung, die sich Daniel Fontaine zuzog. 17:16 führte der BHC nach etwa 35 Minuten, als sich der schlimmste Moment der Partie ereignete. Fontaine ging bei einer Pass-Annahme ohne Einwirkung des Gegners zu Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Es war ein Schock, der auch die gut 2.700 Zuschauer in der Wuppertaler Unihalle durchfuhr. Plötzlich war es ganz still, denn allen war klar, dass sich der Rückraumspieler etwas Ernstes zugezogen haben würde. Fontaine, der in dieser Saison schon einmal längerfristig verletzt gewesen war, riss sich die Achillessehne. Einfach war es sicher nicht, den Fokus hoch zu halten, nachdem Fontaine mit einer Trage vom Feld geholt wurde. Kreisläufer Max Darj ließ es sich nicht nehmen, mit anzupacken, bevor er zurück in die Deckung ging.
Unsportliche Melsunger
Dass die Stimmung schon wenige Sekunden später erneut kochte, hatten sich die Melsunger ein Stück weit selbst zu verdanken. Denn die Gäste gaben den Ball nicht freiwillig an die „Löwen“ zurück – eine unsportliche Nachlässigkeit, über die das BHC-Publikum seinen Unmut lautstark zum Ausdruck brachte.
Zurück zum Spielgeschehen: Während der gesamten zweiten Hälfte hatte der BHC mehrfach die Chance, die Weichen entscheidend in Richtung Sieg zu stellen. Denn die Deckung stand hervorragend, und mit zunehmender Dauer kam auch Christopher Rudeck zwischen den Pfosten mehr und mehr in Schwung. Trotzdem langte es nur zu mehreren Ein-Tor-Führungen.
Chamcen liegengelassen
Die Hausherren ließen diverse freie Chancen liegen. Zwei Siebenmeter, zwei Gegenstöße, ein Abschluss aus sechs Metern – die Möglichkeiten, eine frühzeitige Entscheidung zu erzwingen, waren da.
Sieben Minuten vor dem Ende waren es die Melsunger, die mit 24:23 in Führung gingen. Wie gefestigt der BHC derzeit ist, bewies die Mannschaft vor allem in dieser Phase, in der die Begegnung zu Gunsten der ein Mal mehr extrem physisch auftretenden Gäste zu kippen schien. Getragen von einem frenetischen Publikum blieb die Mannschaft dank einer überragenden Abwehr im Spiel.
Siebter Feldspieler
Als vorne nichts gelang, setzte BHC-Trainer Sebastian Hinze auf den siebten Feldspieler und brachte Rafael Baena an den Kreis. Der Spanier bekam den Ball und glich zweieinhalb Minuten vor Schluss zum 24:24 aus. Und Sekunden später, nach einer Rudeck-Parade, versenkte Jeffrey Boomhouwer ins verwaiste Melsunger Tor zum 25:24.
„Entscheidender Faktor war die stabile Abwehr, die wir ab der 15. Minute stellen.“
(Sebastoan Hinze., BHC-Cheftrainer)
Sebastian Hinze: „Das mit Daniel ist natürlich ganz großer Mist. Es tut uns allen extrem leid, und es sieht ja leider auch nicht gut aus. Ein teuer erkaufter Sieg von uns. Es war ein knappes und intensives Spiel – sogar das intensivste dieser Saison. Entscheidender Faktor war die stabile Abwehr, die wir ab der 15. Minute stellen.“
- Bergischer HC: Rudeck, Rutschmann – Boomhouwer (4), Kotrc, Gutbrod (6), Fontaine, Babak, Arnesson (4), Szücs, Darj (4), Petrovsky (1), Baena (1), Nippes (1), Criciotoiu, Gunnarsson (4/2).