Handball-Bundesligist Bergischer HC hat zum ersten Mal bei der MT Melsungen gepunktet. Zwar reichte es beim 22:22 (13:15) in der Rothenbach-Halle nur zu einem Zähler, den hatte sich die Mannschaft allerdings hart erarbeitet. In der Deckung mit einem stark aufgelegten Torhüter Christopher Rudeck dahinter legten die „Löwen“ den Grundstein zum historischen Erfolgserlebnis nach neun erfolglosen Bundesliga-Partien und einer Pokal-Niederlage.
Dabei machte der BHC unmittelbar nach dem Schlusspfiff gar nicht den Eindruck, dass er sich über den Zähler freuen würde. Tom Kare Nikolaisen hatte bei André Gomes‘ letztem Versuch den Ball im Gesicht abbekommen. Die Kugel tippte ins Aus, die Sirene ertönte. Zufriedenheit und ein wenig Jubel kehrte erst nach und nach ein – schließlich war die Chance groß gewesen, das Spiel sogar zu gewinnen.
Extrem gut eingestellte Deckung
In der zweiten Halbzeit dominierte der BHC mit einer extrem gut eingestellten Deckung das Geschehen. Die Melsunger rieben sich auf, kamen kaum zu richtig zwingenden Gelegenheiten. Und wenn sie da waren, war Christopher Rudeck sehr häufig zur Stelle. Der Torhüter parierte nicht nur Schüsse aus neun Metern, sondern blieb auch bei Abschlüssen von Außen sowie im Gegenstoß Sieger. Dazu kam Peter Johannesson für einen Siebenmeter aufs Feld. Und auch er entschärfte gegen Aidenas Malasinskas. All das zusammen führte zu einer Halbzeit mit nur sieben Gegentoren. Viel besser geht es kaum.
Dass es trotzdem nicht zum Sieg reichte, lag zum einen am ebenfalls guten Nebojsa Simic im MT-Tor sowie dessen Abwehr. Auch die „Löwen“ taten sich schwer, hatten bei einer 20:18-Führung zwar die Chance zur Vorentscheidung, doch die Umstellung der Deckung er Nordhessen auf eine 5:1-Variante stoppte den guten BHC-Lauf. Beim 20:20 reagierte BHC-Coach Jamal Naji und brachte im Angriff den siebten Feldspieler. Das Rezept ging auf. Fabian Gutbrod schraubte seine Bilanz auf sechs Tore hoch und war damit für die letzten vier BHC-Tore des Spiels in der Crunchtime verantwortlich. Wäre in den letzten fünf Minuten keine Unterzahl-Situation dazwischen gekommen, in der die Bergischen sich zwei Tore von der Außenposition gefangen haben, hätten sie am Ende wohl noch lauter gejubelt.
„Der Punkt fühlt sich wirklich gut an.“
Jamal Naji, BHC-Trainer
BHC-Coach Jamal Naji: „Aktuell haben wir einige Probleme mit einigen Verletzungen, weswegen Linus Arnesson und Csaba Szücs nicht mit angereist sind und hatten in den letzten Tagen eine Erkältungswelle im Team, sodass wir so fluktuativ wechseln mussten, dass es nicht nur mich gestresst hat, sondern auch die Mannschaft. Es war aber einfach unabdingbar heute, weil ganz viele Spieler heute alle fünf Minuten kamen und eine Pause brauchten.“
BHC-Manager Jörg Föste: „Wir haben eine leidenschaftliche Leistung geboten über 60 Minuten. Man kann der Mannschaft nur Tribut zollen für das, was sie herein geschmissen hat. Wir haben gekämpft mit allem, was wir hatten, und sind letztlich mit einem Punktgewinn belohnt worden.“
- Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (3/1), Schmitz, Gutbrod (6), Weck, Stutzke (1),Babak (3), Ladefoged (2), Nikolaisen (3), Bergner, M’Bengue (3), Gunnarsson, Persson (1).