Es gab zwar keinen Sieg, aber doch einen guten Saisonabschluss für Handball-Bundesligist Bergischer HC. Bei den Füchsen Berlin leisteten sich die „Löwen“ nur zwei kurze Schwächephasen, steckten aber niemals auf und brachte so die hoch favorisierten Gastgeber in den letzten Minuten sogar noch mal in Verlegenheit. Mit einer 27:29 (13:15)-Niederlage verabschieden sich die Bergischen achtbar nach einer ebenso langen wie intensiven Saison in die Sommerpause.
Es passiert nicht häufig, dass Sebastian Hinze in einer Auszeit ein wenig aus der Haut fährt. So entschuldigte sich der Trainer nach dem Spiel sogar für seine etwas emotionalere Ansprache beim 15:20-Zwischenstand in der 36. Minute. Hinzes Appell an zuvor Besprochenes zeigte aber die erhoffte Wirkung. In der Deckung stimmte der Zugriff wieder, womit der Grundstein zum Comeback gelegt war. Die Berliner gingen zwar noch 22:16 in Führung, kassierten danach aber fünf BHC-Treffer von Csaba Szücs, Lukas Stutzke, Max Darj, Linus Arnesson und Jeffrey Boomhouwer hintereinander. Wenig später ließen Julian Thomas und erneut Arnesson sogar die Tore zum 23:23 folgen.
Füchse feiern zehnten Sieg in Folge gegen den BHC
Es reichte aber trotzdem nicht, um Punkte gegen die Berliner mitzunehmen, die gegen den BHC ihren zehnten Sieg in Serie feierten. Doch die Mannschaft blieb bis zum Schluss im Spiel, scheiterte aber in der Crunchtime zwei Mal frei an Füchse-Schlussmann Dejan Milosavljev, der damit den Weg zum Sieg der Hauptstädter ebnete. Boomhouwer, Darj, Arnesson und Tomas Babak brachten den BHC jeweils bis auf ein Tor heran, doch in den Schlussminuten fanden die Berliner stets eine gute Antwort auf der anderen Seite. Milos Vujovic war es, der den entscheidenden Treffer zum 29:27 fünf Sekunden vor dem Ende erzielte.
Der starke Linus Arnesson hatte den BHC in der ersten Halbzeit mit drei schnellen Toren sogar kurzzeitig 7:5 in Führung geworfen. Die ging verloren, und vor der Pause hatten die Gäste in einer kurzen Phase offensive Probleme. Sechs Minuten gelang ihnen kein Tor, so dass die Berliner von 12:12 auf 15:12 davonzogen.
Schlechter Start in zweite Hälfte
Ein schlechter Start in die zweite Hälfte brachte die Gäste deutlich ins Hintertreffen. Doch Hinzes Weckruf hätte sogar fast noch zu Zählbarem gereicht. So begnügen sich die Löwen mit einem respektablen zwölften Rang in der Abschlusstabelle.
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Wir machen ein sehr stabiles Spiel. Leider haben wir in der ersten Halbzeit eine kleine Phase, in der wir zwei, drei technische Fehler machen, nicht in die Abschlusssituationen kommen. Ansonsten waren wir stabil, kriegen gerade das Eins-gegen-Eins gegen Drux gut in den Griff. In der zweiten Halbzeit kommen wir nicht gut raus, weil wir nicht zu 100 Prozent in den Zweikämpfen sind und die 100-prozentige Überzeugung fehlt. Aber danach haben es die Jungs nach einer emotionalen Auszeit von mir super gemacht, sich wieder reinzukämpfen, wieder voll da zu sein.“
- Bergischer HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer (4), Damm, Stutzke (1), Weck (2), Fontaine, Arnesson (7/1), Babak (2), Szücs (2), Darj (3), Nikolaisen (1), Bergner, Uscins (3), Thomas (2).
- Spielfilm: 3:2 (5.), 5:6 (10.), 7:8 (15.), 10:9 (20.), 13:12 (25.), 15:13 (30.), 19:15 (35.), 22:18 (40.), 22:19 (45.), 23:22 (50.), 26:24 (55.), 29:27 (60.).