Im letzten Spiel der Bundesliga-Hinrunde empfängt der Bergische HC am Sonntag (28. Februar) um 16 Uhr in der Wuppertaler Unihalle den TBV Lemgo Lippe. Genau wie HBW Balingen-Weilstetten, das vorige Woche mit zwei Siegen im Rücken angereist war, kommt wohl auch das Team von Florian Kehrmann mit viel Selbstvertrauen in das Wuppertaler Achteck.
Am vergangenen Sonntag haben die Lipper sensationell 27:27 bei der SG Flensburg-Handewitt gespielt und damit dem Tabellenführer nach 44 Heimsiegen in Folge einen Punkt in eigener Halle abgenommen. „Das war eine beeindruckende Leistung“, ordnet BHC-Coach Sebastian Hinze den Teilerfolg ein. „Sie haben dort alles gezeigt, was sie stark macht.“
Flexible, bewegliche Deckung
Die Lemgoer bestechen durch eine sehr flexible, bewegliche Deckung, der es oft gelingt, gegnerische Ballverluste zu erzwingen. Mit 54 Steals gehört die Mannschaft zu den erfolgreichsten der Liga, was sich auch bei den Gegenstoßtoren bemerkbar macht. 81 hat die Mannschaft davon erzielt, fast die Hälfte geht auf das Konto von Bjarki Mar Elisson, der mit insgesamt 112 Treffern auch erfolgreichster TBV-Torschütze ist.
„Lemgo stellt auch häufiger auf eine 5:1-Abwehrvariante um, sodass wir uns auf sehr viele Möglichkeiten vorbereiten müssen“, sagt Hinze und hebt die Cleverness der Lemgo-Defensive hervor: „Wenn ich sagen könnte, in welchen Situationen genau sie offensiv werden und versuchen, den Ball abzufangen, wären sie nicht so erfolgreich damit.“
„Es ist eine Mannschaft, die genau weiß, was sie tut.“
(BHC-Coach Sebastian Hinze über Gegner Lemgo)
Grundsätzlich schätzt Hinze den letzten Hinrunden-Gegner als sehr abgezockt ein: „Es ist eine Mannschaft, die genau weiß, was sie tut. Sie verfügt über sehr bewegliche Spieler und nutzt auch das taktische Mittel des siebten Feldspielers immer wieder erfolgreich. Es ist nicht leicht, gegen sie Bälle zu bekommen.“
In der Deckung des Bergischen HC wird Schnelligkeit und eine gute Zweikampfführung gefragt sein. „Und Geduld“, wie Hinze betont. „Lemgo setzt eher darauf, spielerisch einen Vorteil zu erlangen, indem sie Schüsse aus sechs Metern erzwingen.“ Klassische Rückraum-Würfe streut die Truppe vor allem durch Jonathan Carlsbogard ein, doch Abschlüsse nach Durchbrüchen oder eben Pässen an den Kreis beziehungsweise die Außenpositionen sind deutlich häufiger.
Ex-Fuchs Simak nachverpflichtet
Verzichten müssen die Lipper seit einigen Wochen auf Tim Suton, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Der Spielmacher fällt daher bis zum Saisonende aus. Von den Füchsen Berlin hat der Verein Frederik Simak nachverpflichtet. Sutons Aufgaben in der Spielsteuerung übernimmt neben Andrej Kogut der niederländische Nationalspieler Dani Baijens.
Tomas Mrkva: Außenbandanriss
Beim Bergischen HC ist die personelle Situation nahezu unverändert. Nachdem Tomas Mrkva gegen Balingen nicht angetreten war, weil er im Training umgeknickt war, steht inzwischen fest, dass er sich das Außenband angerissen hat. Ob und wie lange der Torhüter ausfällt, bleibt daher noch offen, doch es wird sich wohl nicht um eine längerfristige Pause für den Tschechen handeln. Davon abgesehen wird Hinze wieder die Qual der Wahl haben. Maciej Majdzinski und Daniel Fontaine fehlen weiterhin, 17 Spieler werden fit sein, sodass einer erneut aussetzen muss.