Drei Mal in Folge ist Handball-Bundesligist Bergischer HC zuletzt auf formstarke Gegner getroffen. Drei Mal hat er das Spiel gewonnen, um damit auf den zehnten Tabellenplatz vorzuziehen. Am morgigen Sonntagabend (29. Oktober) um 18 Uhr hängen die Trauben in der GETEC-Arena allerdings noch etwas höher. Der SC Magdeburg ist nicht nur formstark, sondern auch Meisterschaftskandidat und amtierender Champions-League-Sieger.
„Die Magdeburger haben sich enorm stabilisiert, nachdem sie ihre Zugänge integriert hatten“, sagt BHC-Trainer Jamal Naji. In der Bundesliga und in der Champions League hat die Mannschaft von Coach Bennet Wiegert ihre letzten vier Spiele jeweils gewonnen. Mit 17:3-Punkten ist der SCM zudem erster Verfolger der verlustpunktfreien Füchse Berlin im Kampf um die Deutsche Meisterschaft.
Zweikämpfe gewinnen
„Trotzdem haben wir natürlich Hoffnung“, meint Naji. „Wir wollen auch dieses Spiel gewinnen. Auch wir haben in Pokal und Liga vier Siege in Folge und treten entsprechend selbstbewusst auf.“ Um eine Chance zu haben, muss der BHC viele Zweikämpfe gewinnen. „Insbesondere Felix Claar müssen wir in den Griff bekommen. Er ist im Eins-gegen-Eins ein sehr schwierig zu verteidigender Spieler“, erläutert der BHC-Coach. „Dazu kommen die beiden Linkshänder Omar Ingi Magnusson und Albin Lagergren. Wenn die Magdeburger einen Zweikampf gewinnen, der Gegner also in eine Helfersituation kommt, dann spielen sie das meistens hervorragend aus.“
Naji ist angetan von der Spielweise des SCM: „Sie entspricht meinem Ideal. Das möchte ich auch bei uns sukzessive entwickeln, denn genau so will ich auch Angriffshandball spielen.“ Weiterhin zur absoluten Spitze gehört das Magdeburger Tempospiel, so dass undisziplinierte Abschlüsse noch härter bestraft werden als gegen die meisten anderen Gegner. Ob der SCM auch Schwächen hat? „Es gibt sicher Dinge, die wir angreifen wollen. Welche das sind, werde ich im Vorfeld natürlich nicht verraten“, sagt der Coach.
Krankheits- und Erkältungswelle hat den BHC erfasst
Sorgen bereitet Naji aber nicht nur die Qualität des nächsten Gegners, sondern auch die eigene personelle Situation. Positiv ist, dass Djibril M’Bengue nach überstandener Krankheit wieder ins Training eingestiegen ist und Linus Arnesson nach seinem Comeback am vorigen Wochenende keine Probleme hatte. Negativ ist hingegen eine Krankheits- und Erkältungswelle, die das Team erfasst hat. Naji: „Ich kann nicht ausschließen, dass uns deshalb am Sonntag jemand fehlt.“
Sicher ausfallen werden Tom Kare Nikolaisen, der nach einer Rücken-OP seine Reha im heimatlichen Norwegen absolviert, und Christopher Rudeck. Der Torhüter hat sich einen Muskelbündelriss zugezogen und wird nun einige Wochen fehlen. Dadurch öffnet sich die Bundesliga-Tür für Louis Oberosler. Der Torhüter, der vorige Saison ein Mal zum Einsatz gekommen ist und überzeugt hat, spielt bei Drittligist TuS 82 Opladen, wenn Rudeck und Peter Johannesson fit sind. Jetzt wechselt Oberosler vorläufig komplett ins BHC-Training und ist bei allen Spielen dabei. „Peter wird starten. Aber wenn wir den Impuls haben, dass ein Wechsel gut wäre, wird Louis kommen“, sagt Naji. Das Vertrauen sei groß, denn: „Er entwickelt sich rasant und ist wahrscheinlich der beste dritte Torhüter, den der BHC je hatte.“