Wenn Handball-Bundesligist Bergischer HC auf den TBV Lemgo Lippe trifft, geht es meist fast schon traditionell eng zu. So endete das Match im Lipperland in der vorigen Saison 27:27. „Lemgo ist genau wie wir und viele andere Teams in einem riesigen Qualitätsgemenge, das das Mittelfeld der Liga abbildet. Zwischen Platz 13 und 7 liegen nur ganz wenige Punkte“, sagt „Löwen“-Coach Jamal Naji, der natürlich darauf hofft, das derzeit ausgeglichene Punktekonto (26:26) am Samstag (22. April) ins Positive zu drehen. Um 18.30 Uhr ist Anpfiff in der Phoenix Contact Arena in Lemgo.
„Zu den größten Lemgoer Stärken gehört es, dass sie ungeachtet des Ergebnisses 60 Minuten lang ihren Stiefel herunterspielen“, meint Naji. „Ich empfinde sie als sehr stabil und kann mich nicht daran erinnern, dass sie mal eine richtige Packung kassiert haben.“ Eine solche Konstanz legt der BHC bisher nicht an den Tag, doch genau die wünscht sich der Trainer von seinem Team. Deshalb war nach dem spektakulären 37:34-Sieg über Hamburg auch vor allem die erste Halbzeit in der Analyse Thema. „Wir haben schon den Finger in die Wunde gelegt“, sagt Naji mit Blick auf die schwache Abwehrleistung, die einen 15:19-Rückstand zur Pause bedeutete.
Trainingsfokus auf der Defensive
Gleichzeitig zeigt sich der Trainer auch mit etwas Distanz zur Begegnung weiterhin sehr zufrieden mit der zweiten Halbzeit und dem letztlich ungefährdeten Erfolg. Liebend gerne würde er daran beim TBV Lemgo anknüpfen und hat daher während der spielfreien Phase den Trainingsfokus auf die Abwehr gelegt.
Eine disziplinierte Angriffsleistung wird dennoch unerlässlich sein, wenn der BHC die Punkte mit ins Bergische nehmen möchte. Naji dürfte im Vergleich zum Spiel gegen Hamburg noch ein paar zusätzliche personelle Optionen besitzen. Simen Schönningsen, Arnor Gunnarsson und Tim Nothdurft waren zwar bereits einsatzbereit, haben seitdem aber durchtrainiert und könnten wieder größere Rollen bekommen. Gunnarsson übrigens fehlen noch 15 Treffer, um die magische 1.000-Tore-Marke in der 1. Bundesliga zu knacken.
Platz sechs noch in Reichweite
Ans Hinspiel erinnert sich Jamal Naji gerne. 32:28 gewann der BHC ungefährdet und hatte im Angriff selten Probleme mit der Lemgoer Abwehr. Gelingt am Samstagabend erneut ein Sieg, haben die Bergischen für die letzten sieben Spieltage mit dann 28:26-Punkten eine hervorragende Ausgangsposition. Bis zu Rang sechs wären es möglicherweise nur noch zwei Zähler. Das Restprogramm ist allerdings mit vier Mannschaften aus der Top-Five gespickt und entsprechend schwierig.