Handball-Bundesligist Bergischer HC hat bei den Rhein-Neckar Löwen zwar nicht das erhoffte Ergebnis erzielt, doch Arnor Gunnarsson hat einen Meilenstein gesetzt. Sein Treffer zum 15:18 kurz vor der Halbzeitpause war das eintausendste Tor des Isländers in der 1. Handball-Bundesliga und das 1.500. im BHC-Trikot inklusive 2. Liga und Pokal. Gewiss hätte Gunnarsson lieber gewonnen, als die magische Marke zu knacken, doch die Gäste verloren das Löwenduell in Mannheim deutlich mit 29:39 (15:19).
Nach Arnor Gunnarssons Erstliga-Tor Nummer 999 zum 10:12 und Linus Arnessons Anschlusstreffer waren die Bergischen am Drücker, kamen noch drei weitere Male auf ein Tor heran. Der Ausgleich blieb ihnen aber verwehrt, und zwei nicht genutzte Angriffe taten weh, weil die Hausherren sofort antworteten. So hatten die Mannheimer zur Pause den zuvor bereits erarbeiteten Vorsprung wieder hergestellt.
Hoffnung auf Aufholjagd
Dennoch: Wenn die Mannheimer im Positionsangriff agieren mussten, hatten sie Schwierigkeiten. Die Hoffnung auf eine Aufholjagd war in der Halbzeit daher durchaus noch vorhanden. Doch es gab sie nicht. Späth im Tor der Mannheimer hielt weiterhin stark und hatte bereits in der 40. Minute 17 Paraden auf seinem Konto. Die Bergischen hatten Mühe, das Ergebnis im Rahmen zu halten und bekamen die Gastgeber im weiteren Verlauf der Begegnung auch immer schlechter verteidigt. Gleichzeitig blieben die Gegenstöße des Kontrahenten ein großes Problem.
So stellte Arnor Gunnarssons vierstellige Tormarke am Ende das einzige BHC-Highlight in der Partie gegen Ex-Trainer Sebastian Hinze dar. Der Isländer wurde sogar seitens der Rhein-Neckar Löwen beglückwünscht. Er selbst ärgerte sich natürlich über die ernüchternde Niederlage und gestand, dass er den Meilenstein lieber vor den eigenen Fans gesetzt hätte. „Aber ich bin Sportler. Wenn ich die Chance habe, will ich natürlich das Tor machen.“ Der 35-Jährige steht damit zwei Spiele vor dem Ende seiner Karriere bei 1.001 Treffern. Ein paar dürften am Sonntag (4. Juni) gegen Kiel und eine Woche darauf im letzten Match gegen den HC Erlangen noch hinzukommen.
„0:12 – es geht einfach nicht, das Tempoduell so zu verlieren.“
Jamal Naji, BHC-Cheftrainer
BHC-Trainer Jamal Naji: „Ich glaube, es gibt heute keine Kategorie, die wir nicht verloren haben. Wenn wir die Löwen in der ersten Halbzeit in den Positionsangriff bekommen haben, haben wir das sehr gut verteidigt. Nur vier Tore aus 14 Angriffen zu kassieren, ist eine super Quote. Das Gegenstoß-Duell verlieren wir allerdings in Summe mit 0:12. Das ist nicht hinnehmbar. Natürlich ist das auch der Tatsache geschuldet, dass wir sehr wild wechseln mussten, weil ein paar Spieler angeschlagen sind und wir mit ihren Kräften haushalten müssen. Trotzdem geht es einfach nicht, das Tempoduell so zu verlieren. Letztlich ist das der Grund, warum das Spiel so ausgeht, wie es ausgegangen ist.“
- Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (2), Nothdurft (1), Stutzke (4), Weck (4), Gutbrod, Arnesson (1), Babak (3), Ladefoged (3), Nikolaisen (1), M ́Bengue, Scholtes (3), Schönningsen, Gunnarsson (5), Persson (2).