Der Ellenbogen von WSV-Spieler Peter Schmetz war Auslöser einer völlig verkorksten Rettungsaktion am Samstag (4. November) im Wuppertaler Stadion. Schmetz hatte den Uerdinger Christian Müller am Kopf getroffen, der blieb am Boden liegen (wir berichteten). Nicht ein, zwei oder drei Minuten. Nein, unendlich scheinende lange acht Minuten dauerte es bis Sanitäter auf dem Spielfeld erschienen, weitere zwei Minuten bis endlich auch eine Trage zum Abtransport ins Krankenhaus herbei geschafft war. In der überregionalen Presse ist der Zwischenfall überwiegend als „Posse“ bezeichnet worden. Das Internetportal "Der Westen" titelt beispielsweise: „Sanitäter-Posse in Wuppertal“.
Nach dem WSV hat jetzt auch die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Wuppertaler Hilfsorganisationen Stellung bezogen.
Auf der Facebook-Seite der Malteser NRW findet sich die folgende Mitteilung, die nach einem Gespräch über den Vorfall am Montag (6. November) verfasst wurde. Darin heißt es unter anderem:
„Für den Sanitätsdienst … waren 16 Sanitätshelfer, 2 Krankenwagen, 1 Rettungswagen, 1 Notarzt sowie eine Einsatzleitung angeordnet. Dieses Personal war für die Betreuung der Fans und Besucher vorgesehen. Eine Besetzung … des Innenraums war … nicht gefordert und nicht bestellt. Die geforderten Kräfte wurden … über alle vier Tribünen verteilt.
In der 14. Spielminute wurde ein Spieler verletzt. Die Erstversorgung übernahmen die Mannschaftsbetreuer. Nachdem dann eine Trage angefordert wurde, alarmierte die Einsatzleitung unverzüglich eine Fahrzeugbesatzung zur Hilfeleistung. … Die Besatzung befand sich wie vorgesehen auf der Haupttribüne. Sie ist bei Alarmierung sofort zum Fahrzeug zurückgeeilt um eine Trage zu holen. Dort musste sie feststellen, dass inzwischen ein Polizeifahrzeug so dicht hinter dem Krankenwagen parkte, dass die Trage nicht zu entnehmen war.
(Die Besatzung ist) dann ohne Trage, aber mit Notfallrucksack, in den Innenraum geeilt. Nach entsprechendem Rangieren der Polizei konnte die Fahrtrage dann … mit Hilfe Dritter an den Rasenrand gebracht werden.
Der ebenfalls alarmierte Notarzt kam … von der Nordtribüne. Dieser wurde bei seinem Weg über das Spielfeld von einem Spieler (Daniel Grebe, WSV/Red.) körperlich so angegangen, dass er zu Boden ging. Dabei verlor er seine Brille und verletzte sich an der Schulter.
Auf Grund dieser Umstände konnte den Mannschaftsbetreuern von unserer Seite nicht schneller bei der Versorgung des Verletzten geholfen werden. Dieses bedauern wir sehr.“
Der WSV will am Dienstag (7. November) ein Gespräch mit allen Beteiligten führen, damit ähnliche Vorkommnisse künftig nicht mehr passieren.