Diese Niederlage tut weh – weil sie vermeidbar war. Beim 27:29 (13:14) bei HBW Balingen-Weilstetten zeigte Handball-Bundesligist Bergischer HC zwar immer wieder, dass er spielerisch überlegen agieren kann, vergab aber zunächst viele Chancen und fand zu Beginn der zweiten Halbzeit wenig Mittel gegen den von Nationalspieler Martin Strobel geführten Balinger Angriff. Am Ende reichte auch eine leidenschaftliche Aufholjagd nicht mehr, um die Partie noch zu kippen.
Die ersten Minuten liefen für die Gäste wie am Schnürchen. Da war sogar noch mehr als die 5:1-Führung für die Gäste drin. Doch Balingen glich die Partie binnen weniger Minuten aus und profitierte bereits in dieser Phase zum ersten Mal von seinem Torhüter Mike Jensen. Tomas Mrkva, der gegen seinen Ex-Club im BHC-Tor begann, hielt zwar ebenfalls Bälle, doch Jensen war spektakulär zur Stelle. Er parierte auch klarste Gelegenheiten der „Löwen“, die in der ersten Halbzeit immer wieder in Phasen gerieten, in denen sie viel zu viele Chancen ausließen.
BHC verliert den Faden
Nach Wiederanpfiff war die Chancenverwertung nicht mehr das Hauptproblem. Den Balingern gelang es nun ihre Angriffe vermehrt im Löwen-Tor unterzubringen. Zwischen dem 18:16 und 22:16 aus Balinger Sicht verloren die Gäste den Faden. Der Sechs-Tore-Rückstand stellte eine hohe Bürde dar, doch der bergische Kampfgeist war unermüdlich.
Trainer Sebastian Hinze stellte auf eine 5:1-Abwehrvariante um, die nun mehr Zugriff bekam und auch wieder Konter ermöglichte. Dem BHC gelang es, eine heiße Schlussphase zu erkämpfen. In der hatten die Balinger aber immer noch die besseren Karten, zumal sie ihre Führung nie wieder verloren. Jeffrey Boomhouwer traf zwei Mal entscheidend, und Kapitän Kristian Nippes verkürzte auf 26:27. Im nächsten Angriff hatten die Balinger das Glück, einen knappen Pfiff zu bekommen. Die Schiedsrichter mussten sich zwischen Stürmerfoul oder Siebenmeter entscheiden – die Wahl fiel auf letzteres. Zwar brachte Nippes den BHC noch mal auf ein Tor heran, doch in Ballbesitz kamen die „Löwen“ danach nicht mehr.
„Über 60 Minuten war es ein verdienter Balinger Sieg.“
(BHC-Trainer Sebastian Hinze)
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Über 60 Minuten war es ein verdienter Balinger Sieg. Wir machen in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel, aber die letzte Konsequenz fehlt. Die Phase nach der Halbzeit, in der wir ein Stück weit unsere Stabilität verlieren, und die erste Halbzeit, in der wir zu viele Bälle liegenlassen, führen dazu, dass wir hier fair gratulieren müssen.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (3), Damm (2), Stutzke, Weck, Szücs (2), Arnesson (6), Babak (3), Darj (2), Baena, Nippes (3), Johansson (4), Gunnarsson (2), Fraatz.
- Spielfilm: 1:3 (5.), 3:5 (10.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 11:11 (25.), 14:13 (30.), 18:16 (35.), 21:16 (40.), 22:17 (45.), 23:21 (50.), 27:23 (55.), 29:27 (60.)