Zwei Serien hat Handball-Bundesligist Bergischer HC mit dem 25:24 (13:12)-Sieg gegen GWD Minden beendet. Nach vier Niederlagen in Folge feierten die „Löwen“ das ersehnte Erfolgserlebnis. Gleichzeitig ist der Mindener Lauf nach sechs ungeschlagenen Partien unterbrochen. Held des Tages im umkämpften Duell war Tomas Mrkva mit 22 Paraden und einer Fangquote von 48 Prozent.
Dass die Bergischen unter dem Druck, endlich wieder zu punkten, gerade offensiv nicht wie aus einem Guss spielten, war keinesfalls überraschend. Im Angriff leistete sich die Mannschaft weiterhin Fehler, die sie vor der doppelten Quarantäne nur selten begangen hatte. Fehlpässe, vergebene freie Gelegenheiten und Würfe in den Block unterliefen den Gastgebern auch gegen Minden, so dass die Partie trotz einer erneut couragierten Abwehrleistung über 60 Minuten eng und entsprechend umkämpft blieb.
Sehenswerte Offensivaktionen
So schenkten sich beide Teams zwar keinen Zentimeter, doch trotz einiger Fehler boten sie auch sehr sehenswerte Offensivaktionen. Gleich im ersten Angriff setzte David Schmidt Fabian Gutbrod bei einem erfolgreichen Kempa-Trick in Szene, später bediente Linus Arnesson Max Darj spektakulär – der Kreisläufer versenkte die Kugel gefühlvoll zum 8:7. Für Minden erzielte Christian Zeitz das schönste Tor des Tages, als er einen Schlagwurf antäuschte, dann aber doch über die Deckung warf.
Absetzen konnte sich keines der beiden Teams – was aufseiten des BHC schon in der ersten Hälfte insbesondere Tomas Mrkvas Verdienst war. Der Schlussmann hatte zur Pause 50 Prozent aller Bälle abgewehrt. Bei einigen hatte das Zusammenspiel mit der Deckung grandios funktioniert, bei anderen entnervte er GWD aber auch mit Sechs-Meter-Paraden.
Saisonbestleistung von Mrkva
Seine Gala-Form setzte der Tscheche auch nach Wiederanpfiff fort. Immer wenn die Bergischen unbedingt Hilfe brauchten, war Mrkva zur Stelle. Seine Gesamtperformance war persönliche Saisonbestleistung und im Vergleich mit allen anderen Leistungen die zweitstärkste der gesamten Spielzeit in einer einzelnen Bundesliga-Begegnung. Offensiv blieb bei beiden Teams Sand im Getriebe, es herrschte ein Kampf um jeden Treffer. Weder der BHC noch Minden lagen in der zweiten Halbzeit jemals mit zwei Toren in Front.
Herausragend war Fabian Gutbrods 22:21 bei angezeigtem passiven Spiel. Der BHC-Kapitän durfte nicht mehr passen und brachte die Kugel aus nicht optimalem Winkel irgendwie an Block und Torhüter vorbei in den rechten oberen Winkel. Gutbrod war in der Schlussphase ohnehin einer der abgeklärtesten Handballer auf dem Feld. Er traf in Überzahl zum 24:24, einer Mrkva- Parade ließ Boomhouwer das 25:24 folgen.
„Tomas Mrkva hat uns den Weg zum Sieg bereitet.“
Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Die Jungs haben sich den Sieg verdient, aber beide Mannschaften haben eine große Chance, das Spiel für sich zu entscheiden in der Schlussphase. Wir haben eine sehr hohe Deckungsstabilität, aber im Angriff die Dinge nicht auf den Punkt gespielt. Das wird wohl noch eine Weile dauern. Aber wir haben Akzente gesetzt, haben Fabian Gutbrod gut in Position gebracht. Wir hatten gute Abschlüsse in Stresssituationen. In der Abwehr haben wir einen leidenschaftlichen Kampf hingelegt, bis zum letzten Ball verteidigt. Tomas Mrkva hat eine herausragende Leistung gezeigt. Er war der Rückhalt, den wir in dieser Begegnung gebraucht haben – er hat uns den Weg zum Sieg bereitet.“
- Bergischer HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer (5/2), Damm, Gutbrod (7), Stutzke (1), Weck, Arnesson (2), Babak (1), Szücs (1), Darj (5), Bergner, Schmidt, Nippes, Uscins (2), Gunnarsson (1).
- Spielfilm: 1:1 (5.), 4:3 (10.), 7:7 (15.), 9:8 (20.), 10:11 (25.), 13:12 (30.), 15:15 (35.), 16:17 (40.), 19:19 (45.), 21:21 (50.), 23:23 (55.), 25:24 (60.).