Totgeglaubte leben bekanntlich länger. Nur so isr es zu erklären, dass Frauenhandball-Zweitligiust TV Beyeröhde am Ende mit dem 28:28 (11:17)-Remis bei Werder Bremen noch einen Punkt holte.
In der 37. Spielminute war der TVB Wuppertal beim Spielstand von 21:13 zu Gunsten der Heimmannschaft von Werder Bremen schon klinisch tot. Kaum einer der vielen mitgereisten Anhänger hätte noch mit der Wende zu Gunsten des Tabellen-Vierten gerechnet. Zuvor hatte der gastgebende SV Werder über 40 Minuten lang nahezu fehlerfrei gespielt und mit einer aggressiven Abwehr auf der einen und gekonnt vorgetragenen Angriffen auf der anderen Seite den „Handballgirls“ kaum eine Chance gelassen.
Nur Pia Adams überzeugt
Ihr Trainer, Martin Schwarzwald, musste mit ansehen, wie seine Mädels in der Deckung zeitweise vorgeführt wurden und auch im Angriff hinter den Erwartungen blieben. Zumeist war es Pia Adams, die beim TVB die Initiative ergriff und immer wieder mit Einzelaktionen die Werder-Abwehr überwand. Die anderen Spielerinnen blieben weitestgehend blass und scheiterten nicht zuletzt allzu oft an der starken Bremer Torfrau.
Luisa Knipperts Fauxpas als Weckruf
Es bedurfte schon eines besonderen Ereignisses, um den Schalter bei den Beyeröhderinnen umzulegen. Ausgerechnet eine der besten der vergangenen Wochen, Luisa Knippert, leistete sich einen groben Fauxpas, der aber letztlich vielleicht auch die Wende herbeiführte. Die junge Remscheiderin stürmte nach nur einer Minute ihrer zweiten Zeitstrafe plötzlich auf das Spielfeld und sah in der Folge die Rote Karte. Todunglücklich nahm sie im Anschluss auf der Tribüne bei Ihrer Familie und den Beyeröhder Fans Platz.
Stefes, Heldmann & Co. drehen auf
Doch das war nicht der Todesstoß für die „Handballgirls“. Plötzlich drehten Stefes, Heldmann & Co. auf – gleichermaßen schwanden bei Werder so langsam auch die Kräfte, und die Hansestädterinnen bekamen zunehmend „Nervenflattern“. Die TVB-Defensive war nun hellwach, und auch Natascha Krückemeier, die in dieser Phase im TVB-Gehäuse stand, lief zu Hochform auf und nahm einige „Hundertprozentige“ weg.
Am Ende ein gefühlter Sieg
In der 57. Spielminute zogen die Handballgirls erstmals überhaupt in diesem Spiel gleich, gerieten nach einem Bremer Timeout aber erneut in Rückstand, ehe Michelle Stefes mit irehm sechsten Treffer der Partie 25 Sekunden vor Ende den Schlusspunkt setzte. Angesichts des Spielverlaufs war es ein gefühlter Sieg für die „Handballgirls“ – und so feierten sie auch mit den Fans.
- TV Beyeröhde: Krückemeier, Centini – Michailidis (2), Hufschmidt, Heldmann ($), Adams (9/3), Stefes (6/1), Szücs, Tomlik (3), Kamp, Knippert (4/2), Havel.