Ein Derbysieg ist immer etwas Besonderes. Frauenhandball-Zweitligist TVB Wuppertal durfte einen solchen am Samstagabend (28. September) in eigener Halle gegen den HSV Gräfrath feiern. Aber das 27:22 (10:12) musste hart erkämpft werden.
Ja, der Favorit benötigte eine ganze Weile um ins Spiel zu kommen, denn in der ersten Spielhälfte gab zunächst der Aufsteiger vor vollen Rängen in der Buschenburg den Ton an. Mandy Reinarz führte auf Solinger Seite geschickt Regie und setzte ihre Mitspielerinnen gekonnt ein. Allerdings glich die TVB-Defensive im ersten Durchgang auch eher einem Schweizer Käse, als einer gut organisierten Abwehr. So sah sich Natascha Krückemeier im Beyeröhder Tor des Öfteren vollkommen frei stehenden Solinger Angreiferinnen gegenüber.
Dass der Rückstand zur Pause nicht schon deutlicher ausfiel, hatten die „Handballgirls“ unter anderem der mitunter mangelhaften Chancenverwertung der Gäste zu verdanken. Auch im Angriff lief beim TVB lange Zeit nicht viel zusammen. Torgefahr ging in dieser Phase des Spiels überwiegend von Melina Fabisch aus, die mit knallharten Würfen die Solinger Keeperin Lorena Jackstadt vor unlösbare Aufgaben stellte.
Die Halbzeitpause war für den TVB so etwas wie eine Erlösung. Und diese Zäsur brachte dann auch die Wende. Innerhalb der ersten zehn Minuten der zweiten Spielhälfte drehten die „Handballgirls“ das Spiel.
Der HSV wirkte fahrig, und beim 16:13 durch Hannah Kamp in der 39. Spielminute schien dann die Gegenwehr der Gäste gebrochen. Doch die von HSV-Trainerin Kerstin Reckenthäler genommene Auszeit zeigte Wirkung, und Solingen blieb in der Folge zunächst in Schlagweite.
Die Beyeröhderinnen bewiesen jedoch Nervenstärke, spielten ihre Erfahrung aus und ließen sich auch bei knapper Führung nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem die Deckung stand nun deutlich sicherer, und in den letzten fünf Minuten hatte der HSV dann nichts mehr entgegen zu setzen. Auch durch eine offene Manndeckung ließ sich das Team von Dagmara Kowalska nun nicht mehr aus der Ruhe bringen und zog Tor um Tor zum 27:22-Endstand davon.
- TVB Wuppertal: Krückemeier, Grewe, Centini – Michailidis, Fabisch (6), Ruthenbeck (2/1), Hufschmidt, Bruggemann (4), Stefes (6/1), Szücs (1), Tomlik (3), Kamp (3), Havel.