27:27 (11:13) gegen die TG Nürtingen: Der Wuppertaler Frauenhandball-Zweitligist TVB Wuppertal hat ein deutliches Lebenszeichen gesendet. Coach Dominik Schlechter war nach überaus dramatischen 60 Spielminuten die Anspannung noch deutlich anzumerken. Auf die Frage ob es ein verlorener oder gewonnener Punkt sei, antwortete Schlechter schnell: „Eindeutig ein gewonnener.“
Die Partie begann ausgeglichen – bis zur 12. Spielminute setzte sich kein Team entscheidend ab. Auf Nürtinger Seite war erwartungsgemäß zunächst Laetitia Quist im rechten Rückraum die gefährlichste Werferin. Immer wieder suchten die Gäste ihre Shooterin, die entweder selbst zum Abschluss kam oder geschickt ihre Mitspielerinnen in Szene setzte.
Ruhig weiter gespielt
Aber nach gut 20 Minuten lagen die Gäste erstmals mit drei Toren in Führung. Doch die „Handballgirls“ spielten ruhig weiter und überstanden eine Überzahlsituation kurz vor Pause souverän.
Die Anfangsphase des zweiten Durchgangs gehörte zunächst wieder dem Tabellen-Neunten aus Baden-Württemberg. Nürtingen erhöhte nach drei Minuten rasch auf 11:15. Doch die Gastgeberinnen wehrten sich und ließen sich nicht abschütteln. Der Lohn: Nika Matavš gelang in der 50. Minute der Ausgleichstreffer zum 23:23. Und spätestens jetzt wurde das Spiel zur reinen Nervensache.
Hanna Wagner sorgt für große Moral
Knapp 90 Sekunden vor dem Abpfiff sah es noch nach einer weiteren Niederlage für die „Handballgirls“ aus. Mit zwei Toren lagen sie erneut zurück, zeigten jedoch, angetrieben von „Mentalitäts-Monster“ Hanna Wagner, große Moral. Erst erzielte Ramona Ruthenbeck mit einem frechen Heber von Linksaußen den Anschlusstreffer. Dann schnappte sich Lina Hovenjürgen beim folgenden Nürtinger Angriff den Ball und traf im direkten Gegenstoß zum Ausgleich. Der Neuzugang auf TVB-Seite wurde zu Recht zum Stern des Abends gekürt, denn sowohl in der Abwehr als auch im Angriff zeigte die 21-Jährige eine starke Leistung und erzielte neun Treffer.
Mit ein bisschen Glück wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff wäre sogar noch der Siegtreffer möglich gewesen, doch ein langer Pass auf Zoe Stens landete im Aus. Was bleibt, ist aber ein „gefühlter“ Sieg für den TVB – ein wichtiges Erfolgserlebnis, mit dem die Handballgirls nun gestärkt die kommende Partie beim HC Rödertal angehen können.
- TVB Wuppertal: Centini, Grewe (1) – Ruthenbeck (3/1), Havel (1), Bratzke (1), Schmitz (2), Wagner (2), Bergmann, Krogh, Matavs (5/1), Stens (3), Weisz, Hovenjürgen (9).