Nur eine Halbzeit lang war Frauenhandball-Bundesligist TVB Wuppertal ein ebenbürtiger Gegner, Dann brachen die „Handballgirls“ ein. Am Ende stand eine deutlich 18:27 (12:12)-Pleite in eigener Halle vor 220 enttäuschten Zuschauern.
Bis zur Pause war es ein von beiden Seiten verbissen geführtes Spiel, wobei der TVB mehrfach in Führung ging, dabei allerdings nie über einen Zwei-Tore-Vorsprung hinauskam. Beide Teams gingen rustikal zu Werke, und so war es bis zur Halbzeit eher ein Abnutzungskampf als handballerische Feinkost.
Abwehrreihen dominieren vor der Pause
Die Abwehrreihen waren bis dahin der Schlüssel zum Erfolg, wobei es auf Beyeröhder Seite vor allem sehr gut gelang, das Zusammenspiel des Zwickauer Rückraums mit Kreisläuferin Nadja Bolze zu unterbinden. Auf der anderen Seite setzten die „Handballgirls“ ihre eigene Kreisspielerin Anna-Lena Tomlik wiederholt gekonnt in Szene, und auch aus dem Rückraum gelangen sehenswerte Treffer. Mit einem leistungsgerechten 12:12 ging es in die Kabinen, und die Fans richteten sich auf einen spannenden zweiten Durchgang ein.
Fehlen von Knippert und Bruggemann macht sich bemerkbar
Doch nach dem Wiederanpfiff übernahm der BSV deutlich sichtbar die Regie. Die Beyeröhderinnen taten sich gegen das Zwickauer Abwehrbollwerk von Minute zu Minute schwerer, und anders als noch in der ersten Spielhälfte, gelang es den Gästen nun immer häufiger, Lücken in die TVB-Defensive zu reißen. Mehr und mehr machte sich das Fehlen von Luisa Knippert (Muskelfaserriss) und Annefleur Bruggeman (Einsatz mit Leverkusen im Europacup) bemerkbar. ,
In der 44. Spielminute gelang Katharina Hufschmidt noch der Anschlusstreffer zum 15:17, danach zog Zwickau aber davon. Der TVB brauchte ewig erscheinende zehn Minuten für den nächsten Torerfolg. Aber als Michelle Stefes traf, lagen die Gäste bereits mit 23:15 vorn, und die Messe war gelesen.
„Heute haben uns einfach die Alternativen gefehlt.”
(Dagmara Kowalska, TVB-Trainerin)
Nach dem Schlusspfiff resümierte eine sichtlich enttäuschte TVB-Trainerin Dagmara Kowalska: „Heute haben uns einfach die Alternativen gefehlt. Melina Fabisch und Michelle Stefes mussten im Grunde im Rückraum durchspielen, weil Anni (Bruggemann, Red.) und Lui (Knippert, Red.) nicht dabei waren.“
- TVB Wuppertal: Krückemeier, Centini – Michailidis (2), Fabisch (2), Ruthenbeck (1), Hufschmidt (3), Stefes (1), Szücs (5/4), Tomlik (2). Kamp (1), Havel (1).