„Das wird sicherlich keine Vorbereitung wie jede andere“, prognostiziert der neue Coach des Frauenhandball-Zweitligisten TVB Wuppertal zum Trainingsstart der „Handballgirls“. Dominik Schlechter meint dabei nicht nur den Umstand, dass in Folge der Corona-Pandemie noch auf eine Vielzahl von Vorsichtsmaßnahmen und Vorgaben geachtet werden muss. „Alleine schon die Tatsache, dass die Spielerinnen sich zwar fit gehalten, aber seit Monaten keine handballspezifischen Bewegungen mehr gemacht haben, bedeutet für uns, sehr behutsam in das Training einzusteigen“, erklärt Schlechter, der zusammen mit Sabine Nückel, Natalie Hagel und Michael Schmidtmann als Trainerteam den Wuppertaler Zweitligisten wieder zu alter Stärke führen will.
Nach einer kurzen „Eingewöhnungsphase“ soll es ab Anfang Juli richtig zur Sache gehen. Rückraumspielerin Nika Matavs wird dann, ebenso wie Kreisläuferin Ida-Marie Krogh noch zum Team stoßen, sodass dem jungen Trainer der „Handballgirls“ damit der komplette Kaders zur Verfügung stehen wird. Das Trainerteam steht vor der Aufgabe, ein nahezu komplett neues Team zu formen. Sechs „altgedienten“ Spielerinnen stehen aktuell acht Neuzugänge (darunter die mit Zweitspielrecht) gegenüber.
Neulinge im Bundesliga-Unterhaus
Wahrlich kein einfacher Job für den ehrgeizigen Dominik Schlechter, der zum Saisonstart am ersten September-Wochenende mit seinen Mädels gleich das Derby gegen den HSV Solingen-Gräfrath zu bestreiten hat. Ebenso wie viele seiner Mädels ist der Gelsenkirchener ein Neuling im Bundesliga-Unterhaus, nimmt diese Herausforderung jedoch gerne an und hat auch einen klaren Plan für seine Aufgabe beim Wuppertaler Traditionsclub. „Wir wollen uns so früh wie möglich die Spielklasse sichern. Dabei wissen wir um die Schwierigkeit der Aufgabe und werden diese mit dem nötigen Ernst und Einsatz, aber auch mit viel Freude angehen.“
Spielpraxis ab August
Frühestens im August soll das neu formierte Team erste Spielpraxis erhalten. „Vorher macht es mit dem runderneuerten Kader noch wenig Sinn“, erklärt Abteilungsleiter Stefan Müller die Planung für die kommenden Wochen. Danach stehen dann aber etliche Tests auf dem Programm. Auch der inzwischen traditionelle Beyeröhde-Cup soll stattfinden. „Unter Umständen auch ohne Publikum, wenn nötig. Wir planen mit drei bis vier Mannschaften, je nach aktuellem Stand der Corona-Vorsichtsmaßnahmen.“
Erstes Pflichtspiel gleich ein „Derby-Kracher“
Am 5. September wird es dann Ernst für die „Handballgirls“. Aufgrund der Corona-Krise ist das erste Pflichtspiel gleich der Meisterschaftsauftakt, und nicht wie bisher die erste DHB-Pokal-Runde. An der nehmen diesmal nur Erstligisten teil. Zu Gast in der Buschenburg ist der Bergische Rivale HSV Solingen-Gräfrath – gleich zu Beginn also ein Derby-Kracher, und beim TVB hofft man natürlich, dass diese Saisoneröffnung dann auch unter halbwegs „normalen“ Umständen stattfinden kann.