Fotos: rot-blau.com
Die Beurlaubung von WSV-Trainer Andreas Zimmermann stößt bei weiten Teilen der Fans auf völliges Unverständnis. Das geht sogar so weit, dass die ehrenamtlichen Helfer des WSV-Shops in der Rathaus Galerie aus Protest den Laden am heutigen Mittwoch (2. Oktober) nicht öffnen.
Auf der Facebook-Seite des Vereins gibt es zu der Meldung 215 Kommentare (Stand: 2. Oktober, 10 Uhr), fast alle drücken aus, dass sie die Maßnahme des WSV-Vorstandes nicht verstehen können. Hans-Werner Bergs Posting fasst die Meinung vieler User zusammen:
„Ich bin fassungslos, entsetzt, traurig und wütend über diese Vereinsführung. Ich hatte die Hoffnung, dass wir auf einen guten Weg sind. Wir waren alle zu Saisonbeginn darauf eingestellt, dass es um den Klassenerhalt geht. Das war verständlich und nachvollziehbar. Ein Trainer wurde geholt, der unter diesen Umständen den Mut und das Engagement hat, eine junge Mannschaft aufzubauen. Hut ab, Herr Zimmermann, und beschämend, dass man hier in Wuppertal so mit Ihnen umgeht. Die Fans haben an Trainer und Mannschaft geglaubt und Geduld gehabt. Warum nicht die Vereinsführung, die genau das so am Anfang propagiert hat. Meine Mitgliedschaft werde ich jetzt aus Protest kündigen. Das ist nicht mein Verständnis einer Vereinsführung.”
Vorstand spricht von „unvermeidlicher Trennung”
Dagegen werben die Vorstandsmitglieder Alexander Eichner und Melanie Drees für ihre Entscheidung. Die sei schwer für sie gewesen, die Trennung aber unvermeidlich. In einem Statement erläutern sie, wie sie zustande gekommen ist. Daraus lässt sich lesen, dass die Entscheidung letztlich von Sportdirektor Karsten Hutwelker getroffen wurde. Hier Auszüge aus der Vorstands-Erklärung:
„Die Analyse hatte mit dem Köln-Spiel begonnen und ist von Spieltag zu Spieltag intensiver geworden. Mit dem Spiel gegen Bonn war eine Zäsur erreicht, die den Sportdirektor dann zu diesem Schritt veranlasst hat, um noch Impulse setzen zu können. Viele Spiele, wie das gegen Bonn mit der niedrigsten Kulisse seit Jahren und einem Defizit bei den Einnahmen, können wir uns auf Dauer nicht leisten. Leider ist für eine lange Entwicklungsphase aktuell nicht ausreichend Zeit. Karsten Hutwelker hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber seine Analyseergebnisse sind nachvollziehbar. Gestern (Mittwoch, 1. Oktober, Red.) tagte die sportliche Führung und hat dem Vorstand nachmittags die Entscheidung mitgeteilt.
(…) Von der Mannschaft sind wir nach wie vor überzeugt, sie hat das Zeug in der Liga zu bestehen. Wir wünschen den Jungs, dass sie wieder mit der mutigen Zuversicht auftreten, wie wir sie kennenlernen durften.”
(Hervorhebungen durch die Redaktion)
Hutwelker lieferte eine andere Darstellung der Abläufe
Übrigens: Im Interview mit der Lokalzeit Bergisch Land des WDR hat Hutwelker die Abläufe ganz anders dargestellt. „(…) dann haben halt gewisse Gremien getagt und mir die Entscheidung mitgeteilt. Am Ende des Tages bin ich Angestellter des Vereins und hatte (…) die Aufgabe dem Andreas das mitzuteilen. Das war ein sehr konstruktives Gespräch (…), wir sind nicht im Groll auseinander. Von daher ist die Situation jetzt leider im Moment so wie sie ist. Ich bedauere sie sehr (…).“