Der finanziell arg gebeutelte Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV darf künftig seine erste Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft (GmbH, AG oder KGaA) ausgliedern. Das ist das Ergebnis der außerordentlichen Mitgliederversammlung in der Hako-Event-Arena vom Dienstagabend (28. Mai). Ein entsprechender Vorstandsantrag erhielt deutlich mehr als die erforderliche Drei-Viertel-Mehrheit der knapp 300 anwesenden Mitglieder.
Schuldenstand fast 1,5 Millionen Euro
Die Vorstandsmitglieder Alexander Eichner und Melanie Drees hatten in ihren Reden vehement für die Zustimmung geworben. Begründet wurde der Antrag damit, dass nur so neue Finanzquellen zu erschließen seien. Der WSV trägt, so die Aussage des Vorstandes, derzeit Schulden in einer Größenordnung von fast 1,5 Millionen Euro.
Zahlungsunfähigkeit droht weiterhin
Am Vereinsstatus werde nicht gerüttelt, sagt Vorstandssprecher Alexander Eichner, Den Anteil einzelner Investoren solle auf maximal sieben Prozent beschränkt bleiben. Keinesfalls wolle sich der Verein in die Abhängigkeit begeben. Die Zahlungsunfähigkeit des Vereins, so Eichner, sei noch nicht vom Tisch.
Trotzdem plane man für die kommende Saison, so Melanie Drees, mit einem Etat von 1,4 Millionen Euro. Das setze aber voraus, dass der Kapitaldienst (Zins und Tilgung) nicht mehr als 100.000 Euro pro Jahr betrage. Die Aufnahme von Krediten ist keinesfalls geplant, so dass im Grunde nur noch das Sponsoring zusätzliches Geld in die Kasse bringen kann.
Mehr Ehrenamtler für die Geschäftsstelle
Ein Sparprogramm wird dafür sorgen, dass Teile des bisher hauptamtlichen Personals auf der Geschäftsstelle durch Ehrenamtler ersetzt werden müssen und die Geschäftsstelle verlagert wird, um deren Raum als zusätzliche Fläche für den VIP-Raum zu nutzen.