Nein, chancenlos war Handball-Bundesligist Bergischer HC im ersten Auswärtsspiel der Saison bei der TSV Hannover-Burgdorf nicht. Zwar verloren die Löwen 26:29 (12:12), doch ihr Potenzial zeigten sie immer wieder. Hatten die Gäste in der ersten Hälfte noch einen Vier-Tore-Rückstand aufgeholt, war das Defizit in der zweiten Hälfte zu groß. Zahlreiche Zeitstrafen und eine Rote Karte gegen Max Darj brachten die Bergischen aus dem Rhythmus.
Die erste Hälfte begann denkbar schlecht für die Bergischen. Trainer Sebastian Hinze versuchte es mit einem Doppelwechsel. Rafael Baena und Linus Arnesson spielten nur offensiv, Max Darj und Csaba Szücs gingen nur in der „Löwen“-Deckung zu Werke. Im Angriff fanden die Gäste zunächst aber gar nicht ins Spiel. In der Deckung bekam der BHC Hannovers Rückraumschützen Fabian Böhm und Kreisläufer Ilija Brozovic nicht in den Griff.
Viele personelle Umstellung
Vom 1:5-Rückstand ließen sich die Gäste allerdings nicht beeindrucken. Daniel Fontaine und Arnesson verkürzten, und Christopher Rudeck bekam zwischen den Pfosten immer mehr Bälle zu fassen. Dazu reagierte Hinze mit vielen personellen Umstellungen. Mit Tomas Babak als Spielmacher und Arnesson auf der linken Seite erarbeitete sich die Mannschaft bessere Chancen aus dem Positionsangriff. Dazu gelangen den „Löwen“ einige Ballgewinne in der Abwehr, die vor allem Jeffrey Boomhouwer per Gegenstoß nutzte. Der Niederländer traf drei Mal in Folge zum 8:9-Zwischenstand. Csaba Szücs, der mit Gewalt gegen seinen Ex-Club verwandelte, und Babak glichen das Duell aus. Um die Hannoveraner Abwehr zu knacken, setzte Hinze zum Ende der ersten Hälfte vermehrt auf den siebten Feldspieler.
Hannover startet erfolgreich in zweite Halbteit
Aus der Kabine kamen aber die Hausherren mit zwei schnellen Treffern erfolgreicher. Max Darj zog in der Folge eine zweiminütige Hinausstellung gegen Brozovic, die Baena zum Anschluss nutzte. Trotzdem setzten sich die Hannoveraner begünstigt von einer Zeitstrafe des bereits zum Ende der ersten Halbzeit eingewechselten Bogdan Criciotoiu auf 16:13 ab. Beim 18:15 war der Rumäne erneut zu spät, doch diesmal hatte die Zeitstrafe nicht die aus BHC-Sicht befürchteten Auswirkungen. Linus Arnesson zog auf der Gegenseite eine Strafe gegen Fabian Böhm.
Kleinliche Rote Karte gegen Darj
Ganz bitter traf es die „Löwen“ eine Viertelstunde vor Schluss. Max Darj erwischte Pavel Atman beim Treffer zum 21:17 leicht im Gesicht und wurde mit einer Roten Karte des Feldes verwiesen. Eine zumindest kleinliche Entscheidung. Davon erholten sich die Gäste nicht mehr. In Unterzahl kassierten sie das 17:22. Mit noch einer knappen Viertelstunde zu spielen brachten die Hannoveraner die Partie souverän zu Ende. Ganz zum Schluss gelang es dem BHC, das Ergebnis noch etwas freundlicher zu gestalten. Von 19:26 verkürzte die Mannschaft in den letzten sieben Minuten auf 26:29 – ohne jedoch noch mal gefährlich heranzukommen. Zu seiner Premiere in der Bundesliga kam in der Schlussphase im Übrigen Rasmus Ots. Der Nationaltorhüter Estlands rückte für Rudeck zwischen die Pfosten, konnte aber auch keine entscheidenden Akzente setzen.
- Bergischer HC: Rudeck, Ots – Boomhouwer (4), Kotrc, Fontaine (2), Bettin, Arnesson (2), Babak (1), Szücs (2), Darj (1), Baena (3), Petrovsky (1), Nippes, Criciotoiu, Majdzinski (1), Gunnarsson (9/8).