Große Trauer um einen ganz Großen!
Der Entertainer Alfred Biolek ist tot, er starb am Freitagmorgen, 23. Juli, im Alter von 87 Jahren. Dies teilte sein Adoptivsohn Scott Biolek-Ritchie der DPA mit. Der frühere Moderator sei in seiner Kölner Wohnung friedlich eingeschlafen. Schon länger sei er gesundheitlich angeschlagen gewesen.
Angst vor dem Tod hatte Biolek nicht. So hatte er in einem Interview gesagt: „Wenn man so alt ist wie ich, ist das nicht so dramatisch“, hatte er einmal gesagt. Nur wenige wissen, dass der TV-Moderator auch in Wuppertal vernetzt war und vor Jahren den Barmer Bahnhof als Event-Location betrieb.
Alfred Biolek und der Barmer Bahnhof
Im März 1991 eröffnete eine Gaststätten- und Veranstaltungsgesellschaft mit Alfred Biolek an der Spitze die Diskothek Barmer Bahnhof. In den 1990er Jahren war sie eine der größten im Tal. Aufgrund von Brandschutzauflagen, die mit hohen Investitionen verbunden waren, musste im Juni 2001 der Betrieb eingestellt werden.
Ende 2007 zeichnet sich eine Entwicklung in dem nun lange ungenutzten Gebäude ab. Nach dem Konzept eines Investors sollte dort eine gehobene Gastronomie angesiedelt werden. Nach einem Jahr Verhandlung werde der Investor für rund eine halbe Million Euro die Immobilie übernehmen und nach seinen Schätzungen rund zwei Millionen in den Umbau investieren, hieß es damals. Ende Januar 2008 gab es aber Unsicherheit über die Zukunft dieses Projektes, der Investor ging insolvent.
Am 25. August 2008 kaufte der Wiener Opernsänger Kurt Rydl den Barmer Bahnhof für 540.000 Euro. Bauliche Maßnahmen an der Fassade sowie im Innenraumbereich sollten den Bahnhof wieder ansehnlich machen. Für die Räumlichkeiten war ein Restaurant der gehobeneren Klasse geplant, außerdem wurden Mieter aus kunstnahen Bereichen gesucht. Der Kiosk Jos. Linz & Sohn sollte ebenfalls erhalten bleiben, zumal der Besitzer der Schwager des Käufers war.
Am 8. Dezember 2008 lud der neue Besitzer zur Pressebesichtigung in den Barmer Bahnhof ein. Dabei verriet Rydl, dass er den Bahnhof ohne genaue Kenntnis über das Gebäude gekauft habe. Nur der Nähe zum Opernhaus Wuppertal, des Bahnbetriebes und der familiären Beziehung wegen hätte er sich für den Kauf entschieden. Die sichtbaren Arbeiten am Dach, dem Absperrzaun zu den Gleisen und die Rodung des kleinen Baumbestandes waren nur die ersten Schritte hin zu einem Kulturbahnhof. Jedoch habe Rydl keine Eile bei seinem Vorgehen eine hochwertige Gastronomie einzurichten sowie die 600 m² im Obergeschoss eventuell zu einer kleinen Spielstätte der Wuppertaler Bühnen umzubauen. Die Brandschutzbestimmungen, welche der Grund für die Schließung der ehemaligen Disko von Alfred Biolek war, ließen jedoch höchstens 199 Zuschauer zu.
Für das Jahr 2010 war die Wiedereröffnung der im westlichen Gebäudeteil gelegenen Veranstaltungsräume geplant. Der Betreiber sollte der Bochumer Catering-Dienstleister eßkapade sein.
Anfang November 2010 stand fest, dass Martina Steimer ihr im Rex-Theater geschlossenes Forum Maximum im Barmer Bahnhof fortsetzen würde. Am 7. Februar 2011 wurde das neue Forum Maximum im Barmer Bahnhof feierlich eröffnet; unter den 600 Gästen war auch der damalige Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung. Schon am 28. Februar 2011 wurde bekannt, dass Steimer und Rydl ihre Kooperation wegen finanzieller Differenzen nicht fortführen. Seit September 2011 laufen unter der Leitung eines neuen Betreibers Veranstaltungen im gehobenen Segment (Disco, Live-Events). Betreiber ist Tim Wiedenstritt.