In Schwelm und Wuppertal formiert sich Widerstand gegen die Ausbaupläne eines Netzbetreibers, der eine bestehende Stromleitung in der Region durch leistungsstärkere Hochspannungsmasten ersetzen möchte. Viele Bewohner äußern Besorgnis über mögliche gesundheitliche Auswirkungen durch die neuen Stromtrassen, die zur Verteilung von Energie aus Windkraft zwischen Nord- und Süddeutschland beitragen sollen. Im Zuge der Modernisierungsmaßnahmen plant der Netzbetreiber, die bestehende Trasse mit höherer Spannungskapazität auszurüsten und durch höhere Masten zu ersetzen.
Anwohner sorgen sich um mögliche Auswirkungen elektromagnetischer Felder
Für zahlreiche Anwohner, deren Grundstücke in unmittelbarer Nähe zur bisherigen Leitung liegen, bringen die geplanten Änderungen Sorgen mit sich. Die Bürgerinitiative „Energievernunft Schwelm e.V.“ fordert, mögliche Gesundheitsrisiken durch die verstärkte elektromagnetische Strahlung in dicht besiedelten Bereichen ernsthaft zu prüfen. Auch Erholungs- und Freizeitanlagen sowie Einrichtungen für Kinder liegen in der Nähe der bestehenden Trasse, was zusätzliche Bedenken hinsichtlich der erhöhten Leitungsleistung aufwirft.
Uneinigkeit über Abstandsregelungen und die Definition des Bauprojekts
Ein zentraler Punkt der Diskussion betrifft die Abstandsregelungen, die für neue Hochspannungsleitungen gelten. Laut Vorschriften müssen solche Leitungen einen Mindestabstand zu angrenzenden Gebäuden einhalten. Der Netzbetreiber wertet das Projekt jedoch als „Ersatzneubau“, was ihn von neuen Abstandsanforderungen entbinden würde. Die Bürgerinitiative fordert, dass für ein Projekt dieser Größenordnung der Schutzabstand neu bewertet wird, um Sicherheit und Gesundheit der Anwohner zu gewährleisten.
Großes Interesse bei erster Informationsveranstaltung
Der Netzbetreiber organisiert derzeit Informationsveranstaltungen, um die Anwohner über den aktuellen Projektstand zu informieren. Bei der Auftaktveranstaltung in Schwelm zeigte sich das große Interesse der Bevölkerung, das die räumlichen Kapazitäten der Veranstaltung deutlich überschritt. Viele Anwohner konnten aufgrund des Andrangs ihre Fragen nicht klären, was das Bedürfnis nach weiterführenden und zugänglichen Informationsmöglichkeiten verdeutlicht.