Am Montag (13. November) beginnt die Stadt Wuppertal mit archäologischen Voruntersuchungen in der Fußgängerzone in Barmen. Mit den Untersuchungen am Werth will die Verwaltung die geplante Neugestaltung der Fußgängerzone vorbereiten. „Wir lernen hier aus den Erfahrungen mit den Bodendenkmälern in Elberfeld“, erklärt Baudezernent Frank Meyer.
Die gestiegenen Denkmalschutz-Auflagen machten auch am Werth Mehraufwand und Verzögerungen unvermeidbar, betont Meyer. „Aber wir sind zuversichtlich, dass wir mit dem Instrument der Suchschachtungen die Folgen besser abschätzen und damit die Bauarbeiten auch deutlich stringenter und effektiver abwickeln können, als das in Elberfeld möglich war, wo uns die Gesetzesänderung ja mitten in der bereits laufenden Ausschreibung ereilt hat.“
Mithilfe der Suchschachtungen soll punktuell festgestellt werden, wie exakt die vorhandenen Urkarten die tatsächliche Lage der alten Bebauung darstellen und in welchem Umfang sich diese noch im Boden befindet. „Durch diesen Erkenntnisgewinn können wir dann für den gesamten Werth besser abschätzen, wo und wie Bodendenkmäler bei den Bauarbeiten zur Neugestaltung des Werth berücksichtigt werden müssen“, erläutert der Dezernent.
Zwölf Schachtungen geplant
Geplant sind insgesamt zwölf Suchschachtungen, die von einer archäologischen Fachfirma begleitet werden. Acht dieser Aufgrabungen sind kleinere Suchschürfen in den Abmessungen ein mal fünf Meter und 1,20 Meter Tiefe. An vier weiteren Stellen werden Standorte für neue Bäume mit entsprechend größeren Dimensionen von drei mal drei Metern und zwei Metern Tiefe überprüft.
Aufgrund der Nähe einiger Standorte zu Hausfassaden kann es zu kleineren Einschränkungen kommen. Ein Zugang zu den Gebäuden wird jedoch jederzeit gewährleistet sein. Damit die Einschränkungen auf der zentralen Fußgängerzone so gering wie möglich gehalten werden, werden maximal zwei Suchschachtungen gleichzeitig geöffnet.
Besiedlung Barmens bislang unbekannt
Die Maßnahme betrifft die Umgestaltung der Fußgängerzone, die sich im historischen Siedlungskern von Barmen befindet. Die siedlungsgeschichtlichen Anfänge von Barmen sind derzeit unbekannt, daher kann nicht ausgeschlossen werden, dass vorgeschichtliche und frühmittelalterliche Funde bei Erdeingriffen angetroffen werden. In den historischen Karten des 18. Jahrhunderts ist die Straße „Werth“ bis zur heutigen Lindenstraße von beiden Straßenseiten bebaut. Eine Urkarte der 1820er Jahre zeigt, dass sich die Altbebauung bis in den heutigen Straßenbereich erstreckt. Vergleiche zu anderen Städten zeigen, wie auch in Elberfeld, dass sich die Reste dieser Bebauungsstrukturen im Boden erhalten haben.
Die Maßnahme beschränkt sich hauptsächlich auf die zentrale Fußgängerzone Werth. Die Plätze in der Barmer Fußgängerzone sind nicht betroffen.
Wie lange die Arbeiten dauern werden, hängt von der Befundlage ab. Die Stadt rechnet aktuell mit Kosten für die Tiefbauarbeiten und die archäologische Begleitung in Höhe von etwa 130.000 Euro.