Der Skulpturenpark Waldfrieden startet mit der Ausstellung „Attrazione“ in die Frühjahrssaison. Gezeigt werden 20 Arbeiten von Christiane Löhr. Wie kaum ein anderes verlangt ihr Werk Sensibilität für das Material, mit dem sie arbeitet. Bereits im allerersten Moment der Wahrnehmung fesselt es die Aufmerksamkeit des Betrachters. Denn es sind keine Artefakte, aus denen als Ausdruck vertrauter Verfremdungsstrategien in neuen Kontexten Skulpturen und Installationen zusammengefügt werden. Stattdessen sehen wir Fundstücke aus der Natur, die die Künstlerin bevorzugt verwendet. Ihr Material, zum Beispiel Samen, Grasstengel oder Pferdehaare, verraten viel über den Blick, den sie auf die Natur als Ausgangspunkt ihres plastischen Schaffens richtet.
Das ist der Hintergrund, vor dem sich Christiane Löhrs Material mit neuem Ausdruck auflädt, indem es zum Beispiel die Anmutung architekturartiger Gebilde evoziert und zugleich den filigranen Charakter des Stofflichen wirken lässt. Dass sie ursprüngliche, wesentliche Eigenarten ihres Materials freilegt, gehört zu Eigenarten, die ihre Arbeiten auszeichnen.
Christiane Löhr wurde 1965 in Wiesbaden geboren und lebt und arbeitet in Köln und Prato, Italien. 1985 begann sie an der Universität Bonn das Studium der Ägyptologie, klassischen Archäologie und Geschichte. 1986 wechselte sie in die Fächer Kunsterziehung und Germanistik an der Universität Mainz, 1994 begann sie ein Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Jannis Kounellis, in dessen Klasse sie 1996 Meisterschülerin wurde.
- Die Ausstellung wird am 2. März um 17 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und läuft bis zum 1. Juli.