Über 1.000 Schwimmerinnen und Schwimmer sind von einer Entscheidung der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) betroffen: Sie können sich ab Mitte Oktober nicht mehr sportlich im Wasser des SV Neuenhof betätigen und so etwas für ihre Gesundheit tun. Die AWG stellt die Belieferung mit Wärme zur Beheizung des Wassers ein. Wuppertal total hat darüber am Sonntag (12. September) berichtet. Jetzt liegt die Stellungnahme der AWG vor, die wir im Wortlaut hier wiedergeben.
„Die Stadt Wuppertal hat auf die durch den Ukraine-Krieg verursachte Energie- und Versorgungskrise reagiert: mit reduzierter Beleuchtung und kalten Duschen in vielen Sporthallen sowie gesenkten Wassertemperaturen und geschlossenen Saunen in den städtischen Hallenbädern. Angesichts dieser aktuellen Situation wird die AWG nach den Schulherbstferien die Wärmelieferung für das Schwimmbecken des SV Neuenhof einstellen. Der Verein ist frühzeitig über diese Maßnahme informiert worden.
AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach: „Wir haben uns die Entscheidung nicht leichtgemacht. Wir haben Verständnis für den Verein, aber wir leben in außergewöhnlichen Zeiten, die Energieeinsparungen erfordern: Wenn anderswo vielleicht Menschen in kalten Wohnzimmern sitzen müssen, kann die AWG nicht in den Herbst- und Wintermonaten ein Open-Air-Schwimmbecken beheizen.“
Die AWG hat vor einigen Wochen mit dem Verein dieses Szenario besprochen. Eine Entspannung auf dem Energiemarkt hat es seither nicht gegeben und ist nicht zu erwarten. Die AWG wird aber noch bis zum 15. Oktober Wärme ans Freibad liefern, um dort die Schwimmkurse in den Herbstferien möglich zu machen. AWG-Geschäftsführer Martin Bickenbach: „Es ist uns wichtig, dass gerade Kinder so wenig wie möglich unter der aktuellen Situation leiden.“
Die Energie, die sonst hilft, das Schwimmbecken des SV Neuenhof zu beheizen (Anm. d. Red.: Unseres Wissens handelt es sich um Abwärme, die ansonsten aus dem Schornstein geblasen wird), wird laut Conrad Tschersich, Technischer Geschäftsführer der AWG, zur Strom und Fernwärmeversorgung Wuppertals genutzt.
Die Stadt Wuppertal hat angekündigt, dass auch bei einer Verschärfung der Energiekrise zumindest die Schwimmoper und das Schwimmleistungszentrum – beide werden nicht mit Gas, sondern mit Fernwärme versorgt – geöffnet bleiben, um den Ausbildungs- und Vereinsbetrieb zu ermöglichen.“