Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat heute neue Corona-Maßnahmen, die Mitte nächster Woche in Kraft treten sollen, verkündet – und einen Lockdown plus Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte. Nicht ausgeschlossen, dass diese Regeln bald auch in Nordrhein-Westfalen kommen. Ein Überblick:
- ab Mitte nächster Woche: „Lockdown light“ für Ungeimpfte
- Clubs, Bars, Diskotheken und Nachtgastronomie müssen schließen
- ab 22 Uhr Sperrstunde in der Gastronomie für alle, unabhängig von 2G
- Absage aller Jahres- und Weihnachtsmärkte
- Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte: Treffen nur noch mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten, Kinder unter 12 und Geimpfte nicht eingerechnet
- Verschärfung von 2G und 2G+: Kultur- und Sportveranstaltungen nur noch mit 25 Prozent Auslastung und 2G+ erlaubt
- Notbremse für Hotspots mit Inzidenzen über 1000: Alles geschlossen außer Schulen, Kitas, Alten- und Pflegeheime, Handel (mit Kundenbeschränkung)
- Impfzentren öffnen wieder; Hausärzte sollen so viel wie möglich impfen
Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von aktuell 625,3 liegt Bayern am heutigen Freitag (19. November) auf dem ersten Platz im Inzidenzen-Vergleich aller Bundesländer und hat damit Sachsen (593,6) und Thüringen (585,4) überholt. NRW liegt mit einer Inzidenz von „nur“ 200,9 am unteren Ende der Bundesländer, Wuppertal bei 211,6 knapp über dem Landesschnitt.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Henrik Wüst, der zurzeit auch Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist, mahnte jedoch, nicht nur den Hospitalisierungsindex als Maßstab zu nehmen, dieser Wert sei lediglich „ein Indikator“, die Bundesländer müssten die Belegung der Intensivbetten unbedingt beobachten.
Der stellvertretende Vorsitzende des bayerischen Ethikrats, Armin Nassehi, warf der bayerischen Landesregierung und der Politik im Bund in der „Süddeutschen Zeitung“ derweil vor, in den Sommermonaten nicht konsequent genug gehandelt zu haben.