Für seine Forschungsarbeiten am Lehrstuhl für Sportmedizin der Bergischen Universität Wuppertal sowie in Kooperation mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn ist Jamil Hmida im vergangenen Jahr gleich mit zwei hochdotierten Preisen ausgezeichnet worden.
Mit einem der Preisgelder streben die beteiligten Forschungsgruppen nun unter anderem ein neues Kooperationsprojekt zur weiteren Erforschung einer seltenen Krankheit, der Hämophilie, auch „Bluterkrankheit“ genannt, an.
„Die Gelenksituation und der Einfluss auf das Gangmuster sowie die Körperhaltung in Statik und Dynamik bei Patienten mit Hämophilie“ ist der Titel der Doktorabeit, für die Jamil Hmida mit dem Günter Landbeck Excellence Award ausgezeichnet wurde.
Die Hämophilie oder „Bluterkrankheit“ ist eine Erbkrankheit, die dazu führt, dass Blutungen bei Betroffenen deutlich länger andauern und es schnell zu sogenannten blauen Flecken kommt, die noch dazu unverhältnismäßig groß werden. Auch Einblutungen in Gelenken, der Muskulatur oder im Fettgewebe gehören zu typischen Problemen. Im Rahmen seiner Doktorarbeit forschte Jamil Hmida zum Thema und konnte mit der Arbeit neue Erkenntnisse liefern.
Im Rahmen des Hamburger Hämophiliesymposiums im November vergangenen Jahres, erhielt Hmida dafür den mit 25.000,- Euro dotierten Günter Landbeck Excellence Award (GLEA). „Mit dem Preisgeld wollen wir nun ein neues Forschungsprojekt gemeinsam mit der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Bonn starten. In seinem Fokus steht eine Haltungsanalyse von Patient*innen mit Hämophilie bei unterschiedlichen Ganggeschwindigkeiten. Zum Einsatz kommt eine 3D-Bewegungsanalyse mit integrierter Wirbelsäulen- und Beinachsenvermessung“, erklärt Professor Thomas Hilberg, Leiter des Wuppertaler Lehrstuhls für Sportmedizin und Betreuer der Doktorarbeit.
Nur kurze Zeit zuvor war Jamil Hmida bereits von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie mit dem Preis für evidenzbasierte Medizin ausgezeichnet worden.
Die berücksichtigte Forschungsarbeit überzeugte vor allem durch ein qualitativ hochwertiges Design und die daraus resultierenden praxisrelevanten Ergebnisse. In der Arbeit beschäftigte sich Hmida mit dem Einsatz von Orthesen – also medizinischen Hilfsmitteln, mit denen Körperteile umschlossen werden, um diese zu entlasten und ruhigzustellen – zur Nachversorgung von operativen Eingriffen bei Wirbelbrüchen. Die Wuppertaler/Bonner Forschungsgruppe wurde dafür mit 5.000,- Euro Preisgeld belohnt.