Die Bearbeitung anspruchsvoller, interdisziplinärer und langfristiger Forschungsvorhaben fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit der Einrichtung von Sonderforschungsbereichen: Einen neuen gibt es nun an der Bergischen Uni – unter Leitung von Professorin Birgit Jacob sollen die Grundlagen eines wichtigen neuen Ansatzes im Bereich der mathematischen Modellierung erforscht werden.
Die DFG richtet insgesamt sieben neue Sonderforschungsbereiche ein, die ab April 2025 gefördert werden. Beim Sonderforschungsbereich Port-Hamiltonsche kooperiert die BU auf nationaler und internationaler Ebene mit weiteren Universitäten, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und Industriepartnern.
„Die Sonderforschungsbereiche der DFG sind eines der wichtigsten Programme zur Forschungsförderung in Deutschland. Die nun ausgesprochene Bewilligung ist ein riesiger Erfolg für die Bergische Universität. Unsere Mathematikerinnen und Mathematiker haben jahrelang hierauf hingearbeitet, sich und ihre Grundlagenforschung in der Weltspitze etabliert und Wuppertal zu einem Zentrum für Port-Hamiltonsche Systeme gemacht. Sie werden diesen Weg in einem herausragenden Forschungsumfeld weiter beschreiten, und wir werden alle noch viel von ihrer Forschung lesen und hören. Das Rektorat gratuliert Professor Jacob und ihrem Team ganz herzlich“, sagt Professor Stefan F. Kirsch, Prorektor für Forschung und Digitales.
Im neuen Sonderforschungsbereich, zunächst für drei Jahre und neun Monate Jahre mit 7,7 Millionen Euro gefördert, geht es um „Port-Hamiltonsche Systeme“. Diese gelten als neues Paradigma für besonders leistungsstarke mathematische Modellierungen von dynamischen Systemen: „Mit unserer Forschung leisten wir wertvolle Basisarbeit für die Anwendung dieses Paradigmas: Wir wollen eine solide mathematische Theorie für die fundamentalen Prozesse Port-Hamiltonscher Systeme entwickeln. Damit wird es möglich sein, komplexe Systeme besser zu verstehen und so ihre Eigenschaften auch mit Blick auf Anwendungen präziser zu charakterisieren und vorherzusagen“, fasst Birgit Jacob zusammen.
Ein aktuelles Beispiel für die Praxis: In Elektroautos treffen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen physikalischen Phänomenen aufeinander, darunter starke Stromflüsse zwischen Batterie und Motor, elektromagnetische Abstrahlungen beim Aufladeprozess sowie Wärmeeffekte. Dies alles beeinflusst Leistung, Effizienz und Zuverlässigkeit einzelner Bauteile.
Port-Hamiltonsche Systeme erlauben, diese Wechselwirkungen grundlegend zu modellieren, zu analysieren und zu simulieren. So schaffen sie die Voraussetzungen, um konkrete, funktionierende und langlebige Komponenten erfolgreich herzustellen.
Bergische Uni: Neuer Sonderforschungsbereich bewilligt
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