Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sich mit 28:26 (15:10) gegen Frisch Auf! Göppingen durchgesetzt und damit den November mit sieben von acht möglichen Punkten abgeschlossen. Die Gastgeber hatten in der Klingenhalle zunächst wie die klaren Sieger ausgesehen, die Schwaben kamen aber zurück und führten sogar gut sieben Minuten vor Schluss mit zwei Toren. Die „Löwen“ besannen sich aber auf ihre Stärken und drehten das Match erneut.
In der ersten Halbzeit war nach einem etwas holprigen Start nahezu alles für den BHC gelaufen. Zahlreiche freie Gelegenheiten arbeitete sich die Mannschaft heraus und war dabei fast immer erfolgreich. Frederik Ladefoged bewies vom Kreis Treffsicherheit, Linus Arnesson verteilte die Bälle hervorragend, zeigte aber auch bei eigenen Würfen aus dem Rückraum Durchschlagskraft. Weil die Abwehr kompakt stand und Torhüter Peter Johannesson einige Bälle fischte, führten die „Löwen“ zur Pause bereits klar. Nach einem versenkten Siebenmeter und acht Sekunden auf der Uhr gelang sogar noch ein letzter schneller Angriff, den Fabian Gutbrod im Göppinger Tor zum 15:10 unterbrachte.
Göppingen nutzt Strafe gegen Ladefoged
Nach der Pause aber nutzten die Gäste die zweite Hinausstellung gegen Ladefoged, um mit zwei schnellen Treffern wieder Anschluss herzustellen. Tomas Babak und Tom Kare Nikolaisen antworteten zwar umgehend, doch fortan mühten sich die Schwaben längst nicht mehr so wie vorher, um Tore zu erzielen. In einer Phase, in der sich die Bergischen technische Fehler erlaubten, verkürzte Göppingen weiter.
Und plötzlich schien die Partie komplett zu kippen. Daniel Rebmann parierte nun auch einige Großchancen, der für den Siebenmeter eingewechselte Marin Sego entschärfte den Versuch von Arnesson, den nächsten Strafwurf setzte Noah Beyer an den Pfosten. Beeindrucken ließ sich der BHC davon jedoch nicht, obwohl mit den vergebenen Würfen ein 21:23-Rückstand verbunden war.
Defensiv stabilisiert
Die Mannschaft stabilisierte sich defensiv, bekam durch den eingewechselten Christopher Rudeck ein paar wichtige Paraden und fing an, die Bälle wieder zu versenken. Frederik Ladefoged schraubte sein Torkonto auf acht Treffer bei neun Versuchen herauf, Arnesson erhöhte seine Bilanz auf sechs Vorlagen. Der Schwede war es auch, der in der kritischen Phase wieder die Verantwortung an der Siebenmeter-Linie übernahm. Seine Versuche zum 23:23 und 26:25 landeten in den Maschen. Als nach einem Ballgewinn Noah Beyer den Gegenstoß zum 27:25 versenkte, war die Stimmung in der mit 1.821 Fans gefüllten Klingenhalle herausragend.
Kresimir Kozina brachte Göppingen noch einmal heran, doch den letzten Angriff spielten die „Löwen“ völlig souverän herunter. Fünf Sekunden vor dem Ende besiegelte Arnor Gunnarsson mit seinem einzigen Tor des gesamten Spiels den 28:26-Erfolg.
„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“
Jamal Naji, BHC-Trainer
BHC-Chefcoach Jamal Naji: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in den ersten fünf Spielen in dieser Saison so eine Partie nicht gewonnen hätten. Heute war es zum Beispiel nicht so, dass die Aktionen von Thomas Babak jederzeit geklappt haben und dennoch schaffen wir es in so einer Phase, wo wir vier glasklare Bälle in Folge verwerfen, wieder ‚rauszukommen und das Spiel erfolgreich zu gestalten. Die Mannschaft hat zu jedem Zeitpunkt dran geglaubt. Das macht mich für heute sehr glücklich und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft.“
- Bergischer HC: Johannesson, Rudeck – Beyer (5), Schmitz, Gutbrod (1), Stutzke, Weck, Arnesson (7/4), Babak (2), Szücs, Bergner, Ladefoged (8), Nikolaisen (1), M´Bengue (2), Gunnarsson (1), Persson (1).