Die personellen Probleme des Bergischen HC waren im Nachholspiel gegen die HSG Wetzlar eine zu hohe Hypothek. Mit fünf Ausfällen (Majdzinski, Fraatz, Babak, Darj und Stutzke) hatte Trainer Sebastian Hinze gerechnet, doch dass kurzfristig auch noch Fabian Gutbrod mit Rückenbeschwerden und Linus Arnesson erkrankt fehlten, konnten die „Löwen“ nicht auch noch kompensieren. Das 17:27 (5:12) war daher quasi vorprogrammiert – und gleichzeitig die erste Heimniederlage der Saison.
Ohne gelernten Spielmacher mit Csaba Szücs oder Linkshänder David Schmidt auf der Mitte fehlten beim BHC von Anfang an sichtbar die Automatismen. Am deutlichsten machte sich dies im gebundenen Angriff bemerkbar. Die Abwehr funktionierte ordentlich, doch die HSG zog sich zu gut zurück, als dass die Bergischen Angriffe im Positionsangriff über ein herausragendes Tempospiel auf ein Mindestmaß hätten reduzieren können.
Kein Glück: Drei Lattentreffer
Weil von Beginn an Effektivität und bei drei Lattentreffern auch etwas Glück fehlten, zogen die Gäste frühzeitig davon. Als dann auch noch HSG-Torhüter Till Klimpke zur Galaform auflief, gerieten die Bergischen deutlich in Rückstand. Nur fünf eigene Treffer standen in der ersten Halbzeit zu Buche, so dass alles, aber kein Comeback in der Luft lag.
Trotzdem gelang den Hausherren zur Freude der gut 1.600 unermüdlichen und aufmunternden Fans nach der Pause eine gute Phase, die für Hoffnung sorgte. Dem 5:13 folgten schnelle Treffer durch Csaba Szücs, Emil Hansson, Alexander Weck und Jeffrey Boomhouwer zum 9:13. Eine Minimalchance hatten die Gastgeber also durchaus noch. Bei dieser allerdings blieb es. Die Gelegenheit zum 10:13 ließ die Mannschaft aus, es folgten Fehler, die Wetzlar seinerseits zu einem 5:0-Lauf nutzte und damit auch den letzten Zweifler in der Klingenhalle überzeugte.
„Wetzlar hätte sich ganz sicher keinen besseren Zeitpunkt aussuchen können, beim Bergischen HC zu spielen, als heute.“
Jörg Föste, BHC-Geschäftsführer
BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Es war natürlich eine schwierige Ausgangslage. Wir verteidigen vernünftig, leidenschaftlich, auch die Torhüter waren da, das war alles in Ordnung. Aber vorne haben wir uns halt sehr, sehr schwer getan. Und da kamen wir auch nie richtig ‚rein, weil wir die klaren Chancen nicht gemacht haben.“
- Bergischer HC: Mrkva, Rudeck – Boomhouwer (3), Damm (1), Weck (4), Szücs (1), Nikolaisen (1), Bergner (2), Leppich, Schmidt, Schönningsen (1), Gunnarsson (2/2), Hansson (2).