Angesichts vieler offener Fragen und bei einem prognostizierten Haushaltsdefizit der Stadt in Höhe von 154 Millionen Euro müssen Pro und Contra der BUGA 2031 neu abgewogen werden, fordert die CDU-Fraktion. Ob das Image-Projekt in der aktuellen finanziellen Lage überhaupt realisierbar sei und vor allem, ob es tatsächlich die Strahlkraft habe, die gern herbeigeredet wird. Dabei rückt die Hängebrücke wieder in den Fokus. „Für die CDU-Fraktion ist klar: Ohne Hängebrücke ist die BUGA nicht sinnvoll. Dann verliert die Schau ihren Eventcharakter und ihre Wirkung als Besuchermagnet“, sagt Fraktionsvorsitzender Hans-Jörg Herhausen.
Für Johannes Slawig, Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes, wirft die Finanzierbarkeit die meisten Fragen auf: „Wie hoch sind denn die verbindlichen Zusagen zur Förderung?“ Wichtige Positionen seien in der Machbarkeitsstudie gar nicht berücksichtigt, so fehlten die Kosten der Stadt für den Grunderwerb in der Bausumme. „Wie gesichert ist die Annahme, dass die Kosten für die Sanierung des Bahnhofs Vohwinkel von der Deutschen Bahn übernommen werden? Und wie soll das Mobilitätskonzept, vor allem der Shuttle-Service, finanziert werden?“
Auch Fraktionsvorsitzender Michael Wessel spricht sich für ein grundsätzliches Überdenken des Vorhabens aus: „Wir haben eine desaströse Haushaltslage und es ist den Wuppertalern nicht vermittelbar, an einem solchen Projekt festzuhalten, wenn das Geld an so vielen Stellen in der Stadt fehlt.“ Auch mit den verkleinerten Flächen sinken die Kosten nicht: schätzungsweise 73 Millionen Euro gesamt, 36,5 Millionen Euro sind Eigenanteil der Stadt. „Nicht berücksichtigt sind zudem Inflation und Folgekosten“, so Slawig.
Die CDU hat den Unmut vieler Menschen die BUGA betreffend wahrgenommen und bittet daher um Teilnahme an ihrer Online-Umfrage: „Braucht Wuppertal eine BUGA?“ – ja oder nein. „Jeder, der abstimmt, zeigt uns, wie groß die Zustimmung oder Ablehnung der Bürgerinnen und Bürger ist“, heißt es aus der Fraktion. Ob das Ergebnis ebenso knapp ausfällt wie 2022, sei schwer zu sagen. Allerdings war damals die Fragestellung „Soll sich die Stadt Wuppertal entgegen dem Ratsbeschluss vom 16. November 2021 nicht für die Bundesgartenschau bewerben?“ mehr als umständlich formuliert: Wer mit „nein“ stimmte, war pro BUGA.