Das hat Vorstand und Geschäftsführung des Barmer Verschönerungsvereins (BVV) erschrocken: Im heißen, trockenen Sommer mussten aus dem großen Teich in den Unteren Barmer Anlagen Karpfen und andere Fische tot geborgen werden. Offensichtlich war durch den niedrigen Wasserspiegel zu wenig Sauerstoff im Wasser, so dass die Fische verendet sind. Die Fontäne im Teich, die dem Wasser sonst Sauerstoff zuführt, konnte nicht laufen, weil sie sonst Schlamm angesogen hätte.
Spenden erbeten
Das traurige Ereignis ist für den BVV ein Anlass, interessierte Mitbürger über das Gesamtproblem „von der Quelle bis zur Mündung“ und die Lösungsansätze zu informieren. Eine Benefiz-Exkursion beginnt am Tag der Deutschen Einheit (Donnerstag, 3. Oktober) um 14 Uhr an der Bushaltestelle „Ehrenfriedhof“ der WSW-Linie 646 in der Lönsstraße. Die Leitung übernehmen BVV-Geschäftsführerin Michael Dereschewitz und Klaus-Günther Conrads. Unterwegs werden Spenden für die Teichsanierung erbeten.
Gärtner ständig in den Anlagen ansprechbar
Wie bereits 2018, als die Bereitschaftspolizei und die Freiwillige Feuerwehr Wasser in diesen und den Ringelteich im gleichnamigen Tal gefüllt hatten, half auch Ende August die Feuerwehr aus der Not. Leider um einige Tage zu spät, weil die Hilferufe der Bevölkerung erst nach einigen Tagen in der BVV-Geschäftsstelle zu Reaktionen führten. BVV-Vorsitzender Peter Prange erläutert: „Wir haben Verständnis für die Klagen von Anwohnern, dass die Geschäftsstelle aus Urlaubsgründen nicht besetzt war und Hilferufe ohne Reaktion blieben. Allerdings sind unsere Gärtner täglich im Park unterwegs und ansprechbar. Sie sind auch aktiv geworden, wie die Hilferufe bei der Stadt belegen.“
„Jeder unserer Bäume filtert CO2.“
(Peter Prange, BVV-Vorsitzender)
Kein Verständnis hat der Verein dafür, dass in den Sozialen Medien und Printmedien heftige, teilweise unwahre, Vorwürfe verbreitet wurden. Prange: „Wir analysieren die Vorgänge vom August und unser Verhalten, um daraus für die Zukunft zu lernen. Es bleibt aber dabei, dass wir uns, als eine der ältesten Bürgerinitiativen „pro Grün“, seit 155 Jahren für die Umwelt und Ökologie engagieren. Der nicht mehr zu leugnende und auch im Park sichtbare Klimawandel trifft uns durch große Trockenzeiten hart, und es ist schwer, die Barmer Anlagen als grüne Lunge Wuppertals zu erhalten. Jeder unserer Bäume filtert CO2.“ Die Fische, so Prange weiter, müssten vor rund 35 Jahren eingesetzt worden sein, aber seit 2010 nicht vom amtierenden Vorstand. Jüngere Fische seien ohne Wissen des Vereins und Hausherrn ausgesetzt worden. „Das ist ebenso verboten, wie das Füttern der Enten, weil durch das Futter Ratten angelockt werden. Wir finden es unfair, dass wir uns, zum Beispiel von über 250 Followern, als verantwortungslose Umweltsünder angreifen lassen müssen“, stellt Prange fest. „Wenn wir von Kritikern beschimpft werden und uns Verantwortungslosigkeit unterstellt wird, ist die nächste Mitgliederversammlung der richtige Diskussionsort.“
Sanierung ohne Sponsoren und Spenden nicht finanzierbar
Die Kosten des Klimawandels treffen auch den BVV hart. So wird ein sechsstelliger Betrag für die Entschlammung der insgesamt sechs Teiche benötigt. In den Unteren Anlagen und im Ringeltal müssen auch die Betoneinfassungen saniert oder erneuert werden. Nur, wenn der Schlamm ausgebaggert wird, kann in den Teichen mehr Wasser gespeichert werden – zum Wohle der Fische. Aus den gegenwärtigen Einnahmen (Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuwendungen) lässt sich das nicht finanzieren. BVV-Geschäftsführerin Michaela Dereschewitz: „Wir hoffen auf Hilfen von Sponsoren, der Stadtverwaltung und von Wuppertaler Bürgern. Jeder gespendete Euro (IBAN DE31 3305 0000 0000 1999 27, Verwendungszweck: Teichentschlammung, Spendenquittung auf Wunsch) hilft, mit der Entschlammung im Sommer 2020 beginnen zu können.“
- Weitere Informationen findet ihr unter www.barmer-anlagen.de.