Drängeln gehört in bestimmten Lebensbereichen einfach dazu. Beim Einlass zu einer Sportveranstaltung oder einem Konzert beispielsweise, wenn es darum geht sich einen der begehrten Plätze in der ersten Reihe zu sichern. Genauso lautete auch eine Aufgabenstellung beim so genannten Drängel-Experiment an der Bergischen Universität. Dahinter stehen Forscherinnen und Forscher aus Wuppertal, vom Forschungszentrum Jülich und der Ruhr-Universität Bochum. Professor Armin Seyfried vom Lehr- und Forschungsgebiet Computersimulation für Brandschutz und Fußgängerverkehr und sein Team hatten dazu das Foyer von Gebäude K mit Absperrgittern präpariert und Studierende als Probanden rekrutiert. Die stürzten sich rotbemützt ins Gedränge und strebten mal forscher, mal entspannter dem fiktiven Eingang entgegen.
500 Studierende als Probanden
„Wir haben das Experiment zirka fünf Mal pro Tag durchgeführt“, zog Seyfried Bilanz. „Beteiligt haben sich insgesamt rund 500 Studierende, pro Durchgang waren zwischen 15 und 70 Personen dabei.“ Zielsetzung war es, zu beobachten, wie sich Menschenmengen an Engstellen verhalten. „Aus den gewonnenen Erkenntnissen wollen wir jetzt ableiten, wodurch Gedränge überhaupt entsteht und von welchen Faktoren seine Stärke abhängt.“ Vorstudien hätten bereits gezeigt, dass es einen deutlichen Unterschied mache, ob Menschenmengen halbkreisförmig angeordnet seien oder sich in einer Warteschlange vor dem Einlass formierten. „Bei der ersten Variante entsteht das Gedränge praktisch sofort, während es in einer Warteschlange wesentlich ruhiger zugeht“, so der Wissenschaftler.
Die Auswertung des Drängel-Experimentes erfolgt während der kommenden Monate. Mit konkreten Ergebnissen ist im Sommer zu rechnen.