Wer hätte das noch vor wenigen Tagen oder Wochen gedacht: Stadt und Bahn ziehen in der Hauptbahnhoffrage an einem Strang. So gab es beim Gespräch zwischen Oberbürgermeister Andreas Mucke, WSW-mobil-Geschäftsführer Ulrich Jaeger und Bahnvorstand Ronald Pofalla am Freitag (6. Juli) nur lachende Gesichter.
Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekundeten die Protagonisten ihre Übereinkunft, den Wuppertaler Hauptbahnhof einschließlich der Nebengebäude weiter zu entwickeln. Einvernehmen besteht darüber, dass das historische Empfangsgebäude durch einen Investor umgebaut werden soll. Das für die Seilbahn benötigte Grundstück westlich davon veräußert die Deutsche Bahn an die Wuppertaler Stadtwerke (WSW).
Wichtige Weichenstellung
„Für das Seilbahnprojekt ist dies eine wichtige Weichenstellung und eine Grundvoraussetzung, um nun die notwendigen Zustimmungen im Rat der Stadt Wuppertal einzuholen“, erklärte Oberbürgermeister Mucke, „im Übrigen hoffe ich, dass es der Deutschen Bahn schnell gelingt, eine attraktive Nutzung für das historische Bahnhofsgebäude zu finden.“
DB-Vorstand Ronald Pofalla betonte: „Wir haben nun die Grundlage für unser gemeinsames Ziel der städtebaulichen Weiterentwicklung des Bahnhofs und des Bahnhofsumfeldes … geschaffen. Wir freuen uns, diesen Schritt gemeinsam mit der Stadt Wuppertal zu gehen.“ Und Ulrich Jaeger resümierte für die WSW: „Es war ein konstruktiver und zielgerichteter Dialog unter Partnern.“
Stadtrat muss Beschluss zum Seilbahnprojekt fassen
Es ist vorgesehen, dass der Stadtrat in seiner übernächsten Sitzung im September einen Beschluss zum Seilbahnprojekt fasst, um die weiteren Maßnahmen anzustoßen. Im Anschluss daran sollen konkrete Gespräche mit interessierten Investoren für den Kauf und die Entwicklung des historischen Empfangsgebäudes geführt werden.
Einen positiven Ratsbeschluss vorausgesetzt, könnten Stadtwerke bis Ende 2018 Eigentümer eines Grundstücksteils werden. Die Verhandlungen für den Verkauf des historischen Empfangsgebäudes sollen nach dem jetzigen Zeitplan Anfang 2019 abgeschlossen werden. Ziel ist es, dass die Sanierung zeitnah in den kommenden Jahren umgesetzt wird. Mit Realisierung der Seilbahn im Bereich der Nebengebäude soll dann die städtebauliche Umgestaltung des Döppersberg bis 2025 abgeschlossen sein.