Das statistische Landesamt veröffentlicht aktuelle Daten zum verfügbaren Einkommen in NRW und zeigt, dass das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Wuppertal im Jahr 2022 um fünf Prozent gestiegen ist. Diese Zahlen veröffentlichte das Statistische Landesamt in einer aktuellen Analyse. Damit zeigt sich in der Bergischen Metropole ein ähnlicher Aufwärtstrend wie im gesamten Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo das Einkommen der Haushalte im gleichen Zeitraum um sechs Prozent zunahm.
Wuppertal im landesweiten Vergleich
Trotz des Einkommenszuwachses bleibt Wuppertal im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden in NRW auf einem der hinteren Plätze. Mit einem durchschnittlich verfügbaren Jahreseinkommen von knapp 23.000 Euro rangiert die Stadt auf Platz 360 von 396.
Die Spitzenposition in der Einkommensstatistik belegt Herdecke im Ennepe-Ruhr-Kreis mit einem durchschnittlichen verfügbaren Einkommen von über 37.000 Euro. Auf Platz zwei folgt Meerbusch, das ebenfalls eine überdurchschnittlich hohe Kaufkraft aufweist. Am unteren Ende der Rangliste steht die Stadt Baesweiler bei Aachen, wo die privaten Haushalte im Durchschnitt rund 22.000 Euro zur Verfügung hatten.
Definition: Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte
Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte bezeichnet den Betrag, der für Konsumzwecke oder die Bildung von Ersparnissen zur Verfügung steht. Es setzt sich aus dem sogenannten Primäreinkommen – darunter fallen beispielsweise Arbeitsentgelte, Selbstständigen-Einkommen und Vermögenserträge – sowie monetären Sozialleistungen wie Renten, Kindergeld oder Arbeitslosenhilfe zusammen. Abgezogen werden hingegen Sozialbeiträge, Steuern und andere verpflichtende Abgaben.
Damit gibt das verfügbare Einkommen nicht nur einen Überblick über die finanzielle Leistungsfähigkeit der Haushalte, sondern auch über regionale Unterschiede in der Einkommens- und Steuerbelastung sowie den Umfang staatlicher Transfers.
Arbeitslosenquote bleibt eine Herausforderung
Neben dem Einkommen ist die Beschäftigungssituation ein entscheidender Indikator für die wirtschaftliche Lage einer Region. In Wuppertal lag die Arbeitslosenquote Ende Oktober 2023 bei 9,3 Prozent und damit weiterhin über dem Landesdurchschnitt. Dabei zeigt sich eine leicht unterschiedliche Verteilung zwischen den Geschlechtern: Während die Arbeitslosenquote bei Männern 9,5 Prozent betrug, lag sie bei Frauen bei 9,1 Prozent.
Junge Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren wiesen eine Arbeitslosenquote von 8,8 Prozent auf. Ältere Erwerbslose im Alter zwischen 55 und 64 Jahren waren mit einer Quote von 8,4 Prozent leicht unterrepräsentiert. Trotz der Herausforderungen deutet der Einkommensanstieg darauf hin, dass sich zumindest für einige Haushalte die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert haben.
Regionale Unterschiede erheblich
Die Einkommensverteilung in Nordrhein-Westfalen zeigt starke regionale Unterschiede auf. Während wohlhabendere Kommunen wie Herdecke und Meerbusch über ein deutlich höheres Pro-Kopf-Einkommen verfügen, bleiben Städte wie Wuppertal oder Baesweiler deutlich zurück. Diese Disparitäten spiegeln nicht nur unterschiedliche wirtschaftliche Strukturen wider, sondern auch Variationen in der Beschäftigungsquote, der Lohnentwicklung und den Sozialleistungen.
Die Steigerung des verfügbaren Einkommens in Wuppertal um fünf Prozent ist dennoch ein positives Signal und deutet darauf hin, dass sich die Einkommenssituation in der Stadt allmählich stabilisiert. Dennoch bleibt die wirtschaftliche Entwicklung in der Region angesichts der weiterhin hohen Arbeitslosenquote eine zentrale Herausforderung.