Wer kennt es nicht: Der Urlaub steht an, Flug und Hotel sind gebucht – doch, oh, Schreck! Der Personalausweis ist abgelaufen. Kein Problem im digitalen Zeitalter, denkt man, schnell auf die Seite des Einwohnermeldeamtes geklickt und einen Termin vereinbart. Doch weit gefehlt…
Wie die Wuppertaler Rundschau in ihrer Ausgabe von Samstag berichtete, „häuften sich zuletzt wieder Beschwerden von Lesern, die sich vergeblich um Termine für die Ausstellung neuer Personalausweise oder Pässe, Ummeldungen oder ähnliche Angelegenheiten bemüht hatten“. Ein Anrufer: „Meine Mutter ist wieder bei uns eingezogen, jetzt muss sie sich innerhalb von 14 Tagen ummelden, aber mir wird seit zwei Wochen kein freier Termin angezeigt“, ein weiterer verrät, die Hotline habe ihm den „Geheimtipp“ gegeben, es mal mitten in der Nacht zu probieren.
Die Rundschau hat nach eigenen Angaben zwei Wochen lang die Probe aufs Exempel gemacht: Mit dem Ergebnis, dass vom 20. bis 23. Juni trotz mehrfacher Versuche pro Tag zu üblichen Zeiten keine Termine im Portal des Einwohnermeldeamts angezeigt wurden. Am 24. Juni, also freitags, waren dann „morgens plötzlich über 80 freie Termine in Barmen, Ronsdorf und Vohwinkel“ verfügbar. Genauso schnell wie sie da waren, waren sie weg und Neue, so die Wuppertaler Rundschau, „tauchten in der Woche danach tagsüber bei keinem weiteren Versuch mehr auf“.
Der Test „Personalausweis beantragen“ Samstagnacht um halb zwei kam zu folgendem Ergebnis:
- Einwohnermeldeamt Kein Termin verfügbar
- Bürgerbüro Ronsdorf Kein Termin verfügbar
- Bürgerbüro Vohwinkel Kein Termin verfügbar
- Bürgerbüro Cronenberg Kein Termin verfügbar
- Bürgerbüro Langerfeld Kein Termin verfügbar
Wie Stadtsprecherin Schmidt-Keßler der Rundschau erklärte, kämen aktuell mehrere Probleme zusammen, das größte sei die Personallage, die hinge „auch davon ab, wie der Stadtrat im September den Haushalt und damit auch den Stellenplan für 2022 beschließt“. Zudem sei das Besucheraufkommen, dessen Zahl aus Erfahrungswerten der Vorjahre kalkuliert werde, deutlich überschritten worden: „Ein Beschleuniger“ seien die Ukraineflüchtlinge.
Doch die gibt es auch anderswo und andere Meldeämter zeigen laut Rundschau langfristige Kalender mit Termin-Buchungsmöglichkeiten an. In Solingen waren beispielsweise am 22. Juni noch Termine im selben Monat buchbar, in Remscheid und Köln gab es viel Auswahl im Juli bzw. August. Das ist nicht wirklich schnell, aber eine Perspektive, die Wuppertal fehlt.
Also: Schnell nachgucken, ob der Perso noch gültig ist.